hoher Stufe. Ursprünglich waren es meist stilisierte
(„altslawische“), der Natur entnommene Motive, mit
denen die reichlich erzeugte Hausleinwand verziert
wurde, und zwar sowohl zu profanen als auch kirch'
liehen Zwecken. Der Leinwandhandel mit Italien ver'
mittelte die Bekanntschaft mit geometrischen Mustern,
welche in Zopf- und Kreuzstich ausgeführt wurden.
Hiebei spielte schwarze Wolle oder Seide die Haupte
rolle; später kam auch blaues und rotes Stick'
material in Verwendung. Taufdecken, Tisch' und
Bettwäsche, Schürzen u. a. m. wurden mit derartigen
Stickereien ausgestattet. Daneben blühte die Gold'
Stickerei, die namentlich in den breiten Stirnreifen
der Frauenhauben Gelegenheit zur Ausbildung der
Technik fand. Auch die Weißstickerei erfreute sich
einer umfangreichen Anwendung. Zur Frauentracht
gehörten die weißen, gestärkten Kopftücher (peöe),
welche reich mit Weißstickereien, verbunden mit
zierlichen Ajouren, geschmückt wurden. Heute ist
von der Goldstickerei kaum mehr eine Spur vor'
handen, nur die hausindustrielle Buntstickerei hat
sich noch in einigen Gegenden in Weißenkrain
(Bojanci) erhalten. Das Tragen der weißen Kopf'
tücher ist außer Mode gekommen, ihre Produktion
ist geringfügig (St. Marein, Großlupp, Weichselburg)
und beschränkt sich auf gewöhnliche Tamburier'
arbeit. Auch Lederapplikation und Flachstickerei auf
Leder war ehemals stark verbreitet, denn jeder
Bauernpelz prangte in solchem Schmucke. Sogar
Meßgewänder wurden in dieser Technik hergestellt.
Gegenwärtig werden derartige Arbeiten wohl nicht
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