MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

SYRISCHE TEPPICHE. DIE TEPPICHWEBEREI IN DEN DÖRFERN.1) Die Teppichindustrie Syriens befindet sich noch heute in einem primitiven Zustande, wie dies aus nachfolgenden Daten zur Genüge hervorgeht: I. Anzahl der Teppichwebereien. Es gibt in Syrien keine Fabriken oder Etablissements in dem in Europa üblichen Sinne des Wortes. Die Teppiche werden ausschliesslich von Bauernweibern und Bauernmädchen erzeugt, und zwar in mehreren Dörfern, welche in den politischen Bezirken Hakkar, Hossu, Safita und Hazzur im Mutessariflik Tripolis (Syrien) liegen. Das bedeutendste dieser Dörfer — ungefähr ein Dutzend an der Zahl — ist zweifellos Haidamur, etwa 30 Meilen öst¬ lich von Tripoli; es scheint alle anderen in Bezug auf Qualität, Dauerhaftigkeit und Zeichnung der Teppiche zu übertreffen. Eine Gattung guter Teppiche wird auch im Dorfe Fiki oder Fakeh erzeugt; dieselben kosten etwa 8—20 Dollars per Stück. Fakeh liegt etwa 25 Meilen von Baalbek und gehört zu dem gleichnamigen politischen Bezirke im Vilayet Syrien. ') Bericht des amerikanischen Consuls E. Bissinger in Beirut an seine Re¬ gierung (Carpet Manufacture in foreign countries. Special Consular Reports. Washington 1890.)
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