GRIECHISCHE TEPPICHE.
Anspruch auf \ erlässlichkeit erheben sollen, schwer auf¬
zustellen sind. Diesbezügliche Berechnungen, welche be-
rufenerseits auf Grund eingehender Kenntniss der griechischen
Arbeitsverhältnisse angestellt wurden, lassen die Zahl der in
der Teppichweberei sowohl regelmässig wie auch inter-
mittirend Beschäftigten zwischen 4000 und 5000 schwanken.
Während jedoch im Peloponnes die Arbeit das ganze Jahr
hindurch nicht ruht und von der hiebei hauptsächlich in
Betracht kommenden weiblichen Bevölkerung mit unermüd¬
licher Emsigkeit betrieben wird, entfaltet sich in Thessalien
eine über die Grenzen des eigenen Bedarfes der betreffenden
Familie hinausgehende Thätigkeit nur dann, wenn diesbezüg¬
liche Bestellungen einlaufen. Es mag dies wohl mit dem
intensiveren Betriebe der Agricultur zusammenhängen, welcher
in dieser von der Natur landwirthschaftlich am reichsten
bedachten Provinz Griechenlands an die Bewohner grössere
Anforderungen stellt und nur wenig Zeit für eine Beschäfti¬
gung übrig lässt. die ausserhalb dieses Rahmens gelegen ist.
Daher existiren in Thessalien auch keine Teppichhändler
und Teppichgeschäfte, wie es deren in den anderen oben¬
angeführten Orten gibt, und welche die Vermittlung zwischen
Producenten und Consumenten übernehmen. Der Verkehr
zwischen dem Erzeuger und dem Käufer vollzieht sich ganz
direct.
Die einzigen fabriksmässig arbeitenden Erzeugungsstätten
Griechenlands finden sich in Athen. Das Criterium der
fabriksmässigen Production liegt jedoch ausschliesslich in der
grösseren Zahl der Arbeiter sowie in der durch diese Con-
centration ermöglichten Theilung der Arbeit, nicht etwa in
der maschinellen Einrichtung der Werkstätten. Die bedeu¬
tendste derselben ist die «'Epfinufriw i-öpwv •l".v3'.xcöv» — Er-
gastirion apöron ginekon genannte Frauen-Arbeitsanstalt,
welche eine Schöpfung des durch seine grossartigen Wohl-
thätigkeitswidmungen weit über die Grenzen seines engeren