MAK

Volltext: Katalog der Ausstellung orientalischer Teppiche im K.K. Österr. Handels-Museum, 1891

56 PERSISCHE TEPPICHE. — FERAHAS. sich inmitten der teppichproducirenden Gegend befindet. In früheren Jahren ein Product des Hausfleisses der dortigen Bewohner, wurde der Ferahan-Teppich seit der Nieder¬ lassung von Agenten europäischer Handelshäuser (Ziegler & Co. in Manchester, Hotz & Son in London) an dem Produc- tionsorte zum Gegenstande fabriksmässigen Betriebes. Zwar wird er auch heute noch durch Handarbeit, von Frauen und auf aufrechtstehendem Webstuhle hergestellt, doch hat europäisches Capital durch Verbesserung und Yer- grösserung der Werkstätten den Betrieb erweitert und eine Aenderung in der Methode desselben durch Bestellung der Waare auf Vorschuss, nach vorgeschriebenen Grössen und mit ausgesuchten Mustern bereits herbeigeführt. Die heutigen Grössen des Ferahan-Teppichs bewegen sich — abgesehen von besonderer Bestellung — zwischen 4—6 Meter Länge und 2—370 Meter Breite. Bei den älteren Stücken übertrifft die Länge die Breite um das 3—4fache ihres Masses. Uebrigens werden in Ferahan auch kleinere Teppiche (Kalitsche) von durchschnittlich 2 Meter Länge und 1 Meter Breite, und zwar in feineren Qualitäten erzeugt (20, 22—24). Das Webmateriale besteht aus Baumwolle, sowohl in der Kette als im Einschlag. Erstere ist aus sehr starker Baum¬ wolle; Ivette und Einschlag sind oft bis 7fach gezwirnt. Zur Knüpfung wird ausschliesslich die von den an Ort und Stelle gezogenen Schafen gewonnene Wolle verwendet, welche bei den älteren leppichen mit der Zeit einen leichten Schimmer annimmt. Je nachdem die \\ olle von der ersten oder zweiten Schur gewonnen wird, ändert sich auch die Qualität der 1 eppiche. Mit der t laumwolle werden die ganz feinen kleinen Teppiche erzeugt, bei denen unbeschadet der Dichte eine grosse Weichheit des Flors erreicht wird. Die bei diesen Teppichen in der Regel vorkommende Ivnüpfungsart
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