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Gehörte mit Nr. 59 und einem Tod Mariä im Münchener Kunsthandel
ursprünglich zum selben Altar. Die Geburt Mariä ist eine Weiterbildung
der Komposition der Schottenstiftfolge, in der die Gefangennahme nicht
59. KREUZIGUNG CHRISTI
[Altarflügel]
Ulmenholz, 87’5 X 52'5 cm, zersägt. Erhaltung bis auf
wenige Retuschen sehr gut. — Wien, Kunsthistorisches
Museum, Geschenk des Fürsten Liechtenstein, früher auf
Schloß Seebenstein, N. Ö.
Wiener Meister um 1480 (Werkstatt des Meisters des
Schottenstiftes).
Gegenstück zu Nr. 58. Kompositionelle Weiterbildung der Kreuzigung
der Schottenstiftfolge.
Literatur: Baldass, Wiener Jahrbuch für bildende Kunst, V, 1922.
60. KREUZIGUNG CHRISTI (Abb. 11)
[Flügelaltar]
Im Hintergrund eine Ansicht von Wien mit der Stephans
kirche und der Burg, auf den Außenseiten die Ver
kündigung Mariä.
Birnholz, Mittelbild: 67 X41 cm; jeder Flügel: 65'5 X15’5 cm;
mit Ausnahme von Retuschen und kleinen Verwetzungen
wohl erhalten, auf den Außenseiten der schwarze Hinter
grund übermalt. — Stift St. Florian, O. Ö.
Wiener Meister um 1490 (Schule des Meisters des
Schottenstiftes).
Unter starkem altniederländischen Einfluß, der Crucifixus im Stile
Rogers van der Weyden, die Schächerflügel in dem des Meisters von
Flemalle. Früher irrtümlich mit dem Meister der Heiligenmartyrien
Identifiziert (vgl. Nr. 64), der zwar derselben Richtung angehört, aber
eine vorgeschrittenere Stufe vertritt und eine ganz andere Malweise auf
weist. Stilverwandt sind zwei Kreuzaufrichtungen in den Galerien von