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84. DER TEMPELGANG DER KLEINEN MARIA
Rechts in der Krypta Grabsteine, an denen vorläufig
ungedeutete Buchstaben zu erkennen sind.
Fichtenholz, parkettiert, 78*2 X 73 cm. Erhaltung sehr
gut. — Wien, Sammlung Albert Werner.
Österreichisch um 1475.
Eine nähere Lokalisierung ist vorläufig schwer, doch scheinen am
ehesten in den Formen, viel weniger allerdings in den Farben, Be
ziehungen zu Werken der Salzburger Schule, wie den Tafeln in
St. Leonhard in Tamsweg, erkennbar. Zwei weitere, ursprünglich
zu dem gleichen Altar gehörige Tafeln, die Begegnung von Joachim
und Anna an der goldenen Pforte und die Geburt der Maria, gelangten
als Geschenk H. Baron Grundherr in die Galerie des Kunsthistorischen
Museums in Wien, vgl. Glück-Baldass, Erwerbungen in den Jahren
1920—1923. S. 13f„ Abb. 4 und 5.
85. HEILIGER OSWALD
König von Northumberland, dem der Rabe als Bote
Gottes die Büchse mit dem Chrisamöl zur Krönung und
einen Brief des hl. Petrus überbringt. Der Mann, welcher
sich mit Zeichen des Staunens naht, ist vermutlich der
Schotte Aidan, der Lehrer des Königs. Tannenholz,
73 X 53*5 cm. Erhaltung gut. — München, Bayrisches
Nationalmuseum.
Das aus der Sammlung Hofmann in Salzburg stammende Gemälde
wurde der Salzburger Schule um 1470 zugeschrieben (Bericht über
Neuerwerbungen des Jahres 1910 im Münchener Jahrbuch für bil
dende Kunst, 191 1, S. 133 bis 135). Es dürfte jedoch mit besserem
Grunde der Kärntner Schule 1 480 bis 1 490 zuzuweisen sein, und zeigt
nähere Verwandtschaft mit den Flügelbildern des Altars in Ossiach.
Auf die an dem linken Ärmel des hl. Oswald deutlich lesbaren Buch
staben W^ E M sei aufmerksam gemacht, ohne da& entschieden werden
kann, ob sie einen Hinweis auf den Namen des vorläufig unbekannten
Künstlers enthalten.