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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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nach Meliorationen von Grund und Boden Abhilfe verschaffen werde. 
Die Geschichte der neuesten Zeit bestätiget dieses. 
Das von dem schleswig’schen Landwirte Petersen erdachte 
Drainirsystem, welches den Abfluss des Wassers in den Hauptdrains 
durch in denselben eingesetzte Ventile regulirbar macht, hat in 
Oesterreich noch keine Bedeutung erlangt. 
Robert Gschaider. 
Düngemittel. 
Die bei Gelegenheit der Volkszählung in Cisleithanien*) von 
1870 gepflogenen Erhebungen liefern erst jenes Material, aus welchem 
sich die erzeugte Düngermenge aus dem Viehstande und deren abso 
luter Wert, sowie die durchschnittlich auf das Joch Ackerland pro anno 
entfallende Menge, mit entsprechender Genauigkeit ermitteln lässt. 
Die hierüber angestellten Berechnungen ergeben, dass mit Aus 
schluss der Wiesen, Weiden und Waldungen eine Verwendung von 
beiläufig 99 Ctr. Stalldünger per Joch (8600 Kilo per Hektar) Acker 
land stattfindet, welche unter der Voraussetzung einer gleichmässig 
rationellen Behandlung desselben 24 kr. ö. W. per Centner oder 24 fl. 
(100 Franken per Hektar) absoluten Düngerwertes entspricht. 
Von den menschlichen Dejectionen bleibt der Boden-Cultur nur 
ein verhältnissmässig geringer Theil erhalten. 
Der Düngerwert der Dejectionen der Stadtbevölkerung geht 
mit wenig Ausnahmen gänzlich verloren, und von den Dejectionen 
der Landbevölkerung bleiben per Joch Ackerland nur für 1 fl. 88 kr. 
(8 Franken per Hektar) Düngerwerte erhalten. 
Der gesammte Wert, welcher pro anno 1600 □Klaftern Acker 
land d. i. einem Joch an natürlichem Dünger zugeführt wird, beträgt 
gegenwärtig 25‘/ 2 fl- ö. W. 
*) Für die Länder jenseits der Leitha existirt nur ein so mangelhaftes 
Material, dass wir, um wahrheitsgetreu bleiben zu können, auf die dies 
bezügliche Behandlung verzichten mussten. 
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