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gelb unb braun, mit nolten glädfen gebrucft, jo baff fie and) in
fpanbmalerei bei ber oolligen ©leichmäffigteit ber gläche nicht
Kiel anberg auöfehen tonnten.
3u ber eigentlichen 9Merei tommt alg wichtige ©rgängung
in ber Äunfttepferei nod) bie farbig beljanbelte fpiaftif. Sßir
haben im 16. 3af)i'f)unbert in gtalien reich mobellirte fPrad)t=
gefäffe, Äannen, Seuchter, <Sd)reibgeuge unb- ähnliche» mit
SDlcnfchen unb S^f^teifigureit, welche gang in ber Sßeije ber 9Jta=
jülifateller bemalt ftnb. luferbem aber häben »ir in Italien
bie Arbeiten bcä fiuca bcHa 9tobbia, in Seutfchlanb bie 3lr=
beiten ber Stepferfamilie £irfchbcgel in Nürnberg, unb in
grantreid) bie Arbeiten üou ®ernl)arb fpaliffb, Welche ben
plaftiiäjen Shonftrn nicht jo wohl bemalten, als nielmehr mit
Kerfctjxebenfarbigen ©lafuren bebcdten.
2)iefe $e<hnit würbe in Sentjdlanb oornebmlich für bie
Sfeninbuftrie angeWenbet. Sieben ben einfarbigen, meift grünen
unb fchwargen Defcn entftanben buntfarbige, ebcnfo aber auch
Ärüge unb ©eräthe, bei bercn 33el)antlung bie $auptfd)Wierig=
feit barin lag, baff bie oerfd)iebenen ©lafuren leicht in einanber
floffen. Uebrigens gelang eb teineöwegs immer, biefen Uebel=
ftanb gu ßermeiben, nur bie wenigften Arbeiten ber gamilie
fjirfchooget ftnb nach bicfer [Richtung hin rollig gelungen. fPa=
liffv), welcher fiä) burch ben Cäifer unb bie Eingabe, mit
welcher er bie (Srfinbung ber bunten ©lafuren oerfolgte unb
beren ©ingelheitcn er in feiner (Setbftbiograpbw ergäbt, auch
eine hohe perfbnlicbe Beachtung gefledert hat, tarn gu befonberg
glücfltchen IKefuttaten. ©eine buntglafirten Steren ftnb in ber
kugfühntng bie fhärfften, bie SJtobellirung ift oon fehr oer=
fchicbenartigem ©haratter; feine ©eräthe ba&en nur gum tleinen
S^eil Wirtlich gute gönnen, welche bem ©haratter beb SJtaterialg
angepafst ftnb. Sticht feiten griff fPalifft) barin fehl, bafs er
SKetallgeräthe abformte unb an biefen feine ©lafuren oerfuä)te,