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Volltext: Bericht über österreichisches Unterrichtswesen, aus Anlass der Weltausstellung 1873, II. Theil

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4. Ausstellungsobjecte. 403 
blendeschiefer und Kalk unterschieden. Eine besonders interessante Gruppe, 
die Silberthaler Gruppe, liegt in einer guten Photographie vor. 
Unter den Einzeln-Personen, welche sich an der Vorausstellung betheilig 
ten, hat Herr Dr. L. Eger in Wien aus seinem reichen Lager zahlreiche 
zoologische und mineralogische Objecte geliefert. Es waren sowohl Bälge von 
Säugethieren und Vögeln, als auch gut präparirte Skelette aus den verschie 
denen Classen der Wirbelthiere vorhanden. Unter den mineralogischen Samm 
lungen sind besonders Krystall-Modelle aus Pappe von mittlerer Grösse, sehr 
schöne geschliifene Doppelspathe, Schaustücke von Epidot, Fluorit, Schwefel 
u. dgl. so wie kleine Sammlungen für Schüler hervorzuheben. 
Herr Emil Erxleben in Landskron sendete 4 Kästchen „geologische 
Bilder” ein. Jedes Kästchen enthält mehrere geologische Formationen in ihrer 
Aufeinanderfolge und zwar wird jede Formation durch eine gemalte ideale 
Landschaft, ferner durch einige Gesteine und charakteristische Petrefacten 
illustrirt. 
Herr J. Soltys in Tarnopol sendete einige fossile Knochen, jedoch 
ohne nähere Bezeichnung ihrer Beziehung zum Unterrichte ein. 
Die naturhistorischen Lehrmittel, welche von Seite der Hochschulen und 
der naturwissenschaftlichen Gesellschaften und Vereine in der Vorausstellung 
zu sehen waren, hatten auch für die Mittelschulen, insbesondere aber für die 
Lehrer der Naturgeschichte an denselben, eine weithin reichende Bedeutung. 
Wenn an den hier besprochenen Lehrmitteln der Mittelschulen vorwiegend die 
Förderung des Unterrichtes als das hervorragendste und wichtigste Moment 
hervortritt, so ist es bei den Lehrmitteln der letzteren vorzugsweise die För 
derung der Wissenschaft, welche als Hauptzweck derselben erscheint. Der 
Professor einer Mittelschule muss aber schon wegen seiner eigenen Fortbildung 
im steten Contact mit der Entwicklung seiner Wissenschaft bleiben und daher 
haben Sammlungen, welche auf eine so anschauliche Weise die Fortschritte 
derselben illustriren, für ihn den grössten Werth. Ein eingehendes Studium 
der Ausstellung selbst wäre daher jedem Lehrer der Naturgeschichte in hohem 
Grade zu empfehlen, um so mehr, als der Bericht nicht eine eingehende Be 
sprechung derselben geben, sondern nur aut die wichtigsten kurz hindeuten kann. 
So werden unter den ausgestellten anatomischen Präparaten 11 yr 11 s 
die Skelette der Fische und Amphibien und die beiden Tableaux der Gehör- 
Knöchelchen und Labyrinthe für den Mittelschul-Professor mehr fetofi zur Ver- 
werthung beim Unterrichte bieten, als die Injections- und Lorrosions-1 räpaiate 
des Meisters, welche den Glanzpunct seiner diessmaligen Ausstellung bieten. 
Nicht minder interessant sind Professor Dr. A. Politzer’s Gehör-Präparate, 
besonders der Apparat zur Zählung und Messung der Schwingungen des Trommel 
felles. 
Professor C. v. Ettingshausen hat in den ausgestellten Tertiärpetre- 
facten den unumstösslicheuNachweis geliefert, dass die Tertiärflora einen Mischlings- 
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