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Volltext: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

Seidenstoffe, die Möbel, die Spitzen, die künstlichen 
Blumen, sie erscheinen alle gleich entwickelt und auf 
dem gleichen künstlerischen Standpunkte. Man kann 
nur sagen, dass einzelne Zweige minder reich vertreten 
sind, einer, der im Jahre 1867 viel Bewunderung er- 
. regte, ist sogar ganz oder so gut wie ganz ausgeblieben. 
Wir meinen das Glas, das, von Spiegeln und Lustern 
und verzierten Fensterscheiben abgesehen, als Kunst 
industrie nicht vorhanden ist. Die Ursache liegt wohl 
darin, dass die berühmten Glaswerke von Baccarat, 
welche die Führung hatten, auf dem an Deutschland 
gekommenen lothringischen Boden liegen. Auch Sevres 
ist in Folge der Schicksale, die es erlitten hat, ausge 
blieben und damit fehlt auch den französischen Por 
zellanen ihre glänzendste Erscheinung. 
Die formellen künstlerischen Veränderungen, welche 
die französische Kunstindustrie seit dem Jahre 1867 er 
fahren «oder als ornamentalen Zuwachs angenommen 
hat, liegen besonders in zwei Richtungen. Einmal ist 
es der Orient, welcher auf ihrer grossen Ausstellung 
den Franzosen wenn nicht imponirt hat, doch ausser 
ordentlich interessant vorgekommen sein muss. Damals 
gab es in der französischen Kunstindustrie eigentlich 
nur einen Zweig, welcher wirklich orientalisch aussah 
und mehr oder weniger direct imitirt war: eine gewisse 
Art von Faiencen nach persischen oder rhodischen Mu 
stern, welche hauptsächlich Theodor Deck vertrat. Da 
neben waren auf Anregung altchinesischer Gegenstände 
die zahlreichen Gefässe und Arbeiten in email cloisonne 
entstanden, die sich aber so von ihren Vorbildern ent-
	        
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