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Volltext: Die Ausstellung kirchlicher Kunstgegenstände in Wien

Die Ausstellung kirchlicher Kunstgegenstände in Wien. 
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Von den beiden kleineren Decken stammt die eine aus dem Jahre 1490. 
Sämmtliche in Gold und Silber ausgeführte Darstellungen sind auf neuen 
Seidenstoff übertragen. Christus liegt im Grabe, zu seinen Häupten sitzt 
seine hl. Mutter, in der Mitte mit aufgerichteten Armen Magdalena, die 
linke Hand hält der hl. Johannes, zwischen ihnen und ringsherum comple- 
tiren die Gruppe die anderen Personen, zu denen vier Engel die untern, 
vier die obere Parthie ausfüllen, je zwei derselben mit Flabellen in den 
Händen. — Die andere kleine, ohne Zweifel jüngere Decke ist oblong und 
zeigt den Heiland nur von den drei Marien, sowie unten und oben von je 
zwei Engeln umgeben. Diese tragen je ein Flabellum mit Seraphimscheibe, 
jene knien oben mit ausgestreckteu Händen. — Die beiden anderen viel 
grösseren Antimensien stammen aus dem Jahr 1592 und 1598. Um das 
ältere läuft eine Inschrift in Silber, ein Ornamentband in Gold, die Evange 
listensymbole bilden die Ecken, unten wie oben erscheinen Engel, von 
denen je zwei Flabellen-Scheiben mit Inschriften halten. Am Kopfe sitzt 
ausser der hl. Mutter Maria Jakobe, in der Mitte Magdalena, zu Füssen 
Johannes, Joseph von Arimathia und Nikodemus. Auch hier sind Perlen 
zur Verbrähmung benutzt. — Noch viel reicher ist die letzte Decke be 
handelt, die eine grosse Goldinschrift umsäumt, daneben eine Serie von 
33 Medaillon mit Büsten unten durch eine Darstellung des Todes Mariä 
unterbrochen. In den Ecken wiederum die Evangelistensymbole und unten 
wie oben je zwei Flabellen tragende Engel. Zwischen ihnen gruppiren sich, 
wie vorher, die sechs typischen Personen, oben erscheint dazu in Medaillon- 
iorm die laube als hl. Geist von zwei anderen ebenfalls dreistrahligen Me 
daillons (die wohl Sonne und Mond versinnbilden) flankirt. Gold und Silber 
sind hier spärlicher verwendet, die Fleischtheile überaus fein behandelt, 
sehr wirkungsvoll auch der reich gemusterte Grund. — Ein Teppich von 
ähnlicher Grösse und Behandlung mit der Jahreszahl 1510 stellt den Tod 
Mariens vor. Christus empfängt im Strahlenkränze unter einem Bogen 
schwebend die Seele seiner hl. Mutter, die von den zwölf Aposteln und 
zwei anderen heiligen Priestern umgeben ist. Engel, zum Theil mit Sera- 
phim-Flabellen, umschweben die traditionell geordnete Gruppe, die noch 
durch das kleine Bildniss der Stifterin in fürstlicher Kleidung vervollständigt 
wird. Grosses Bankenwerk, unten einige burgartige Anlagen einschliessend, 
umgeben die reiche Darstellung. — Viel kleiner und älter ist ein quadratischer 
Behang, der unten den Tod Mariens, oben die Aufnahme ihrer Seele in 
den Himmel zeigt, indem Gott Vater von Engeln umgeben das von Christus 
getiagene kleine Kind empfängt. Perlen contouriren auch hier die aus 
Gold- und Silberfäden mit farbigen Falten gestickten Figuren. — Drei 
Gr ab decken bringen diese merkwürdige Sammlung zum Abschlüsse. Die 
älteste derselben mit dem Datum 1476 stellt die Fürstin Maria, Gemahlin 
Stephans des Grossen, wohl ungefähr in natürlicher Grösse dar, die Hände
	        
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