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V. Heft. Gruppe IX.
genrede, dass, sofern nur erst gleich Gutes geschaffen würde,
bereitwilligst auch der höhere Preis erzielt werden müsste, ist
insofern für die vorliegenden Verhältnisse nicht zutreffend,
als bekanntermassen in allen Industriezweigen eine Scheidung
der Arten eingeführt und als feststehend zu betrachten ist;
und dort, wo der Consument seinen Bedarf an billiger Waare
zu decken gewöhnt ist, will und wird er nicht auch die „feine“
oder „hochfeine“ Waare kaufen; er sucht sich den Platz für
jede Specialität. . . .
Uebrigens kann wohl nur ein Uebelwollender in dem
Versuche, offen eingestandene Schwächen zu erklären, die Ab
sicht finden, einer stätigen, ununterbrochenen Fortentwicklung
etwa gar entgegenzutreten. —
Mit gewissen Einschränkungen hat das vorstehende Ur-
theil selbstverständlich auch Giltigkeit betreffs aller Einzeln-
Ausstellungen von Glaskurzwaaren, effectuirt durch: Eduard
Zenk in Liebenau,*) Franz Bergmann in Gablonz,
Emilian Posselt in Kukan und Gebrüder Feix in Al-
brechtsdorf bei Morchenstern. Glas- und Bronze-Kurz-
waaren exponirten Ignaz Vogel’s Sohn sowie Johann
Zeck er t in Meisters dorf. Eine Specialität vertritt F. A.
H e 1 m i c h ’s Eidam in Wolfersdorf bei Böhm. - Leipa,
geschliffene venetianische Perlen, welche in rohem Zustande
direct aus Venedig bezogen werden. Ebenfalls eine kleine
Specialität, Nähmaschinengläser, brachte Fabian Semptner
in K a r 1 s b e r g.
Zum Schlüsse wäre hier wohl noch ein Wort über Glas-
*) Gegründet 1849, besitzt diese Pinna Schleifmühlen in Des-
sendorf und Neuwelt und beschäftigt dieselbe in Letzteren 150, in
nicht geschlossenen Räumen aber 5—601) Arbeiter. Der Export ist
nach Deutschland, Belgien, Frankreich, England, Amerika, nach der
Türkei, Aegypten und Ostindien gerichtet. Der Productionswerth wird
auf fl. 100.000—250.000 angegeben.