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Adeliges Casino, Colowratring Nr. 5 (F, 5). Dieses von Ro
man o erbaute Gebäude ist einfach, aber in schönen und wür
digen Verhältnissen gehalten.
III. Gebäude für wissenschaftliche Institute.
Akademie der Wissenschaften, Stadt, Universitätsplatz (G,4).
In diesem in den Jahren 1753—1755 errichteten Gebäude be
fand sich ehemals die Universität; im Jahre 1848 wurde es
Caserne und im Jahre 185S wurde es der Akademie der
Wissenschaften überwiesen. Das zweistöckige Gebäude ist
von allen vier Seiten frei. Drei Eingänge führen in eine ge
räumige , von 20 Säulen umgebenen Halle. Bemerkenswerth
ist namentlich der grosse Saal im ersten Stockwerke, welcher
mit Fresken von Gr. Guglielmi geziert ist. Die Haupt-
fagade hat keine günstigen Verhältnisse.
Geologische Reichsanstalt, Rasumofskyplatz Nr. 3 (H, 5).
Dieselbe hat den Palast des Fürsten Liechtenstein gemiethet
(siehe S. 110).
Centralanstalt für Metereologie. Diese im Jahre 1851 ge
gründete Anstalt befand sich bisher in einem Gebäude der
Heugasse. Im Jahre 1870 wurde die Ausführung eines eigenen
Gebäudes an der von Döbling nach Heiligenstadt führenden
Strasse, auf der sogenannten Hohen Warte, bewilligt. Der
von Ferstl projectirte, villenartige Bau wurde im April
1872 bezogen. Im Grundrisse
Fig. 80 bedeutet a das Vesti
büle, b den Corridor, c Bureau,
d das Telegraphisten-Zimmer,
e die Bibliothek, f das Instru
mentenzimmer (Normalbaro
meter), g das Zimmer für die
magnetischen Variationsappa
rate, h das Aufstellungszimmer
für Registrirapparate, i die
Gärtnerwohnung. Ueber dem
Raume h erhebt sich ein im
Grundrisse viereckiger thurm
artiger Aufbau, der aber mit
einer Terrasse abschliesst. Im
ersten und zweiten Stockwerke dieses Aufbaues sind Zim
mer zur Aufbewahrung von Instrumenten. An der Front des
Thurmes im 1. Stockwerke sollen 2 Schauapparate für Luft
druck und Temperatur angebracht werden. Im 4. Stock be
finden sich die registrirenden Theile, auf der Terrasse die auf-
Fig. 79.
Centralanstalt für Metereologie.
Ve3o n. Gr.