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Volltext: Technischer Führer durch Wien, mit einem Plane der Stadt nebst Umgebung, einem Plane der Donauregulirung, einem Plane der Weltausstellung, einem geologischen Plane und 137 Holzschnitten

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Als Hilfawerkstätten bestehen eine gut eingerich 
tete Metall- und Stahldreherei, Schlosserei, Schmiede und 
Zimmerwerkstätte. Die Anfertigung der Münz- und Medail 
lenstempel erfolgt in der Graveur - Akademie, mit welcher 
eine sehr reichhaltige Sammlung von Stempeln, Walzen und 
Medaillen, bis zum Jahre 1479 zurückreichend, verbunden ist. 
Zur Medaillenprägung dienen 3 grosse Spindelpressen, sowie 
die erforderlichen Glüh-, Siede-, Kollir- und Bronzevorrich 
tungen. 
Im Mün^ebäude befindet sich ausserdem der unter der 
Controle des Hauptpunzirungsamtes stehende Gold- und Silber 
drahtzug für Private, zur Erzeugung von weissem und vergol 
detem Bortendraht, mit 2 Schleppziehbänken zum Vorziehen 
und 2 Trommelziehbänken zum Feinziehen des Drahtes mit 
Dampfbetrieb. 
Im Jahre 1872 wurden bei massigem Betriebe ausgeprägt: 
Goldmünzen 830875 Stück im Werthe von 4355686 fl. mit 
3550 Kilogr. Gewicht, Silbermünzen 5032048 Stück im Werthe 
von 5167971 fl. mit 72580 Kilogr. Gew., Silberscheidemünzen 
6576096 Stück im Werthe von 715173 fl. mit 12920 Kil. Gew., 
Kupferscheidemünzen 2125000 Stück im Werthe von 25000 fl. 
mit 9240 Kilogr. Gewicht. 
Von Scheidgaaden wurde für die Ausmünzung und 
zum Verkaufe geliefert an Feingold 3245 Kilogr., an Feinsilber 
35950 Kilogr., zusammen im Werthe von ungefähr 6,7 Mill. 
Gulden, und als Nebenproduct 134 Tonnen (Gewicht) raffinirtes, 
168 Tonnen rohes Kupfervitriol. 
Director ist Schrötter v. Kristeili. 
K. K. General-Probiramt, Landstrasse, Heumarkt 1 (G, 5). 
Die Aufgabe desselben besteht darin, die bei den beiden 
Münzstätten der österr.-ungar. Monarchie zu Wien und Krem 
nitz vorkommenden Gold- und Silbermünzungen, bevor die 
Münzen in Umlauf gesetzt werden, auf Schrott und Korn (Ge 
wicht und Feinhalt) zu prüfen, und hat ferner in streitigen 
Fällen, welche sich bei der Bestimmung des Feingehaltes von 
Gold- und Silberwaaren bei den Punzirungsämtern, sowie bei 
der Bestimmung des Metallgehaltes von Erzen bei den aerari- 
schen Schmelzhütten ergeben, die massgebende Schiedsprobe 
vorzunehmen. Ausserdem werden in dem chemischen Labo 
ratorium daselbst Untersuchungen von Erzen, Hüttenproducten 
und Metalllegirungen, sowohl für k. k. Behörden, als auch 
für Private, ausgeführt. — Director: Max L i 11 von Lilien 
bach, im Amtsgebäude. 
K. k. Hauptpunzirungsamt, Mariahilf, Gumpendorferstrasse63 
(D, 6). Dasselbe ist zur Prüfung und Ueberwachung des Fein-
	        
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