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Volltext: Der Welthandel : (Additionelle Ausstellung Nr. 6), officieller Ausstellungs-Bericht

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Dr. Carl Thomas Richter. 
Werthe von einer Milliarde Francs. Die verminderte Nachfrage in Asien hat nun 
die Chinefen beftimmt, die gelbe Seide europäifcher Provenienz zu züchten, die 
japanefifchen Seidenzüchter, Mufteranftalten in Yeddo uud Tamiyoka zu errich 
ten und die Qualität wie die Spinnweife zu verbeffern, um den Kampf mit der 
europäifchen Seide kräftig aufnehmen zu können. So tief greift heute das Leben 
der verfchiedenen Welttheile fchon ineinander, fo lebendig berühren fich die 
Intereffen ganz verschiedener Welten. 
Neben diefem mächtigen Handel verfchwindet die perfifche Seide, die in 
ihrer Qualität fehr ungleich ift und felbft die bengalifche Seide, die übrigens auch 
in ihrer Cultur noch wenig entwickelt ift. Der Export hat sich selten über mehr 
als iy 8 Millionen englifche Pfund erhoben und foll erft 1870: 2,368.452 Pfund 
betragen haben. Der perfifche Seidenexport reicht aber auch nicht einmal an 
diefe Ziffer. Neben diefen Mengen Rohfeide, die man in Gefammtheit auf 21 bis 
22 Millionen Pfund schätzen kann, ohne die grofsen Confume Chinas und Japans 
felbft, werden heute auch die Seidenabfälle in einem Gefpinnft, Chappe, verwendet, 
eine Verwendung, die heute fchon eine aufserordentliche Ausdehnung gewonnen 
hat. Alle Staaten Europas fpinnen Chappe und verwenden sie in der Weberei 
als Schufs und Kette. 
Guano. Wir müssen am Schluffe doch noch eines fehr wichtigen tiber- 
feeifchen Produktes gedenken, welches von immer gröfserer Bedeutung wird; wir 
meinen das der Landwirthfchaft wichtige Produtft des Guanos. Wir geben blofs 
eine Handelstabelle der Einfuhr von Guano aus dem Jahre 1870, welche voll- 
ftändig erklärt, was wir damit fagen wollen. 
Die Guano-Ausfuhr aus Peru im Jahre 1870 betrug nach den nachftehenden 
amtlichen Angaben 
für England .... 196.840 
,, Frankreich . . . 107.580 
,, Spanien mit Havanna 15.838 
,, Belgien .... 85.428 
,, Holland .... 8.757 
., Deutfchland . . 66.527 
,, Nordamerika . . 25.321 
,, Italien .... 5.000 
,, China 2.016 
’onnen = 7,603.929 Silberpiafter. 
n = 4.560.316 
» = 554-885 
= 3.587 976 
„ = 338.195 
„ = 2,391.645 
„ = 892.312 
„ = 204.700 „ 
,, = 61.286 
Die Urproducte des Welthandels. 
Zu den Stoffen, welche wir unter diefem Namen begreifen, rechnen wir alle 
jene, welche als ein fertiges Produkt von der Natur, die dabei durch die Arbeit der 
Menfchen natürlich geleitet ift, gegeben und den Menfchen, wie fie gegeben find, 
auch nutzbar werden. Dahin gehören, foweit fie, wie fchon früher bemerkt, den 
Weltmarkt beherrfchen, die Produkte des Pflanzenreiches, erftens das Getreide 
und zweitens die fogenannten Colonialwaaren, Thee, Kaffee, Zucker, die Produkte 
des Thierreiches, Fleifch und Fleifchprodiufte. 
Die Nahrungsmittel aus dem Pflanzenreiche. 
Getreide. Die kräftige Entwicklung der Bevölkerung Europas und ihre 
angeftrebte höchfte Ausnützung in der volkswirthfchaftlichen Arbeit in den 
Induftrieftaaten hat ein, nun mehr als hundertjähriges Gefetz der volkswirth 
fchaftlichen Theorie, an das der Name eines der gröfsten deutfchen National-
	        
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