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Internationale Sammler-Zeitung.
riummer 3.
Philatelie.
(Briefmarken-Reuheiten.) Von den in Rr. 2 der „Inter
nationalen Sammler-Zeitung“ in Wort und Bild norgcführfen marken
liegen neue Werte uor.
Zu den neuen russischen marken zu 2 und 7 Kopeken
ist eine Einkopeken-IRarke hinzugekommen, die in gelber färbe
ausgeführt ist.
Die Schweiz gab neue Werte zu 5, 5, 10 und 15 Centimes
aus. 5 und 5 Centimes haben dasselbe markenbild roie die
2 Cenfimes-lRarke (der Tellknabe mit Wertbezeichnung auf der
linken Seite), 10 und 15 Centimes zeigen wie die 12 Centimes-IRarke
das Profilbild der Heluetia und haben wie diese die Wertbezeichnung
rechts in Schulterhöhe der figur Die 3 Cenfiines-marke ist uiolett,
die 5 C, grün, die 10 C rot, die 15 C. ebenfalls uiolett.
Von den neuen amerikanischen marken liegen aufjer der
I und 2 Cent-lllarke die Werte zu 3, 4,5, 6 und 8 Cent oor. Die marke
zu 3 Cent ist uiolett, 4 Cent blau, 5 Cent blau, 6 Cent orange und
8 Cent oliogrün gehalten und alle IRarken zeigen das Bild Washingtons.
Die französischen Kolonien St. Pierre und miquelon
haben einen uollsfändigen Saß neuer IRarken ausgegeben. Die
niederen Werte oon 1 bis 20 Centimes (im ganzen 6 Werte) zeigen
das Bild eines fischers, dieWertezwischen 25 und 75 Centimes(7 Werte)
eine JRöue, die höchsten Werte zu 1, 2 und 5 francsein Segelschiff.
(Reue ÖsterreichischeZeifungsmarken.) Tn jüngster
Zeit hat die österreichische Postoermaltung eine Emission neuer
Zeitungsmarken herausgegeben. Die IRarken sind auf dünnem,
weißen Papier ohne Glanz in blau (2 Heller), in orange (6 Heller)
und in braun (20 Heller) ausgeführt.
(Ein fehldruck unter den neuen österreichischen
IRarken.) Die österreichische Post hat im fahre 1908 neue IRarken
ausgegeben, non denen die IRarke zu 55 Hellern - blau mit dem
Bilde des Kaisers aus dem fahre 1867 einen fehldruck zeigt.
Die IRarke ist, soweit sie nicht oon der Zeichnung bedeckt ist, mit
bläulichen Querstreifen gemustert. Bei den Worten franciscus
Tosephus, die in der rechten oberen Ecke der IRarke stehen, hat
sich nun in einer Rinne des Klischees etwas zu uiel färbe ange-
sammelt, so dal) statt franciscus Eranciscus zu lesen ist. Als
die Tatsache des fehldruckes bekannt aiurde, machten Prioate und
JRarkenhändler sofort große flnkäufe in 35 Heller-lRarken. Die
Post zog die marken ein, doch befindet sich eine ganz beträchtliche
Anzahl derselben im Umlauf, für diesen fehldruck werden jeßt
bereits 70 Heller, also das Doppelte des Rominalwertes gezahlt,
und sie wird ohne Zweifel noch sehr im Preise steigen, so dal)
es opportun erscheint, die IRarke rasch der Sammlung einzuuer-
leiben, ehe sich der internationale IRarkl des Objektes bemächtigt
und den Preis in die Höhe treibt. e. s.
(Russische Tubiläumsmarken.) Aus St. Petersburg
schreibt man uns: Zur feier des ins fahr 1913 fallenden 300jährigen
Jubiläums des Hauses Romanow beabsichtigt die Hauptoerwalfung
der Posten und Telegraphen besondere Jubiläumsmarken in Verkehr
zu seßen. Diese IRarken werden ein bedeutend größeres forniat
als die gewöhnlichen IRarken haben und auch auf besserem Papier
hergestellt sein. Die Jubiläumsmarken werden mit dein Porträt
des gegenwärtig regierenden Zaren Rikolaus IT, und mit den Por
träts der Zaren IRichael feodorowitsch, Alexius IRichailomitsch,
Peters des Großen, der Zarinnen Katharina T. und Katharina IJ.
und der Zaren Paul I., Alexanders I., Rikolaus I., Alexanders II.
und Alexanders III. geschmückt werden. Zwei Werte sollen Ab
bildungen des Winterpalais und des moskauer Kreml bringen.
(Eine internationale Postwertzeichen-Ausstellung
in Amsterdam.) man schreibt uns aus Amsterdam: Die
„Riederländische Vereinigung oon Briefmarkensammlern“ bereitet
eine internationale Briefmarken-Ausstellung oor, die Briefmarken
und Ganzsachen in weitestgehender Auffassung, Alben, Eiteratur
und alle philatelistischen Hilfsmittel umfassen soll. Die Ausstellung,
die in den Sälen des Belleoue-Gebäudes an der Eeidschekade zu
Amsterdam in der Zeit oom 3. bis inkluswe 10. Juni d. J.
stattfindet, gliedert sich in sieben Hauptabteilungen : 1. Riederlande
und Kolonien; 2. Spczialsammluugen je eines Eandes oon jedem
Erdteile; 5. Allgemeine Sammlungen (Sammlung oon Briefmarken
oon je drei Eändern); 4. Sammlungen oon Ganzsachen; 5. Samm
lungen oon Briefmarken auf Briefen, oon Probedrucken und Entwürfen,
falsifikaten, Kuriositäten etc.; 6. für jugendliche Sammler (Alter
bis zu 18 Jahren); 7. Eiteratur, Alben und philatelistische Hilfs
mittel. Jede der Abteilungen zerfällt wieder in eine Reihe oon
Klassen, die die Spezialforderungen für die Aussteller enthalten.
So bestimmt z. B. Klasse 2. der 3. Abteilung, daß Sammlungen
mindestens 15.000 Stück in einem oder mehreren Alben mit oder
ohne Vordruck enthalten müssen, für die jugendlichen Sammler
bestehen folgende Bestimmungen: Klasse A.: Sammlung oon Brief
marken der Riederlande und Kolonien in Album mit oder ohne
Vordruck oder auf losen Blättern in IRappe. Klasse B.: Samm
lung oon Briefmarken oon mindestens 5000 Stück in einem oder
mehreren Alben mit oder ohne Vordruck. Jn jeder Abteilung sind
für die Aussteller IRedaillen aus Gold, Silber, oergoldetem Silber
und Bronze ausgeseßt. Dem internationalen Charakter der Aus
stellung entsprechend ist die Jury aus Vertretern der uerschiedenen
Staaten zusammengesetzt. Es gehören ihr an: f. Breitfuß, Peters
burg; H. C. Duoeen, Eondon; Ihr. IRr. H. A. Elias, Arnhem;
I. Goossen, Czn, Amsterdam; Dr. Paul Kloß, Dresden; H. P.
IRanus, Amsterdam; William IRoser, Romayton, U. S. A ; H.
Ritter oon Renotiere, Wien; Baron A. de Reuterski öld, Eausanne;
Adolphe SchoeIler, IRantmorency. Die Einsendungen aus den
Riederlanden müssen zwischen dem 25. und 29. IRai; die aus
ländischen Sendungen zwischen dem 23. IRai und I. Juni in
Amsterdam eingetroffen sein. Die ausländischen Sendungen genießen
Zollfreiheit und können sowohl mit Schiff wie per Bahn oder als
Postpaket frachtfrei gesandt werden.
(Die ältesten deutschen Briefmarken.) ln das Jahr
1909 fällt das 60 jährige Jubiläum der deutschen Briefmarken Die
ersten deutschen IRarken wurden am 1. Rooember 1849 oon
Bayern ausgegeben, waren, wie alle JRarken jener Zeit, unge r
zähnt und wurden je nach Bedarf mit der Schere oom Bogen ge
schnitten, weshalb man sie auch „geschnittene“ IRarken nennt.
Es wurden zunächst Werte zu 1, 3 und 6 Kreuzern hergestellt.
Die Einser-IRarke ist schwarz, die Dreier-lRarke hellblau und die
Sechskreuzer-IRarke rötlich-graubraun. Die Einkreuzer-IRarke stellt
eine grofje Wertziffer mit Arabesken in einem mit Einienmindungen
gemusterten Quadrat dar, Dreier und Sechser haben ebenfalls die
quadratische form, in dem Quadrate ist ein gebrochener Kreis ein
geschrieben, in dem auf gemustertem Grunde die Wertziffer steht.
Die wertuollste dieser drei IRarken ist die ungestempelte
Sechskreuzermarke, die in den Katalogen als dreifache Rarität
(RRR) mit 720 Kronen bewertet wird, mährend sie gebraucht nur
4 5 Kronen kostet. IRan 11111(3 aber oorsichtig eine Verwechslung
mit der braunen Sechskreuzer-IRarke der Emission oon 1850 oer-
meiden, bei welcher der die Wertziffer einrahmende Kreis oöllig
geschlossen ist, da sie gestempelt zu den billigsten IRarken gehört
und gleich der blauen Dreikreuzer-lRarke oon 1849 wohl selbst in
der kleinsten Sammlung zu finden ist. Die schwarze Einsermarke
ist eine kleine Rarität und ist mit 24—30 Kronen angeseljt. Ein
Bogen dieser IRarke wurde aber aus Versehen auf Papier mit
Seidenfaden gedruckt und diese Stücke werden mit einem Raritäfs-
und Eiebhabermerte oon 400 Kronen und höher bezahlt.
Den hier beschriebenen bayrischen IRarken gingen die am
6. Rlai 1840 ausgegebenen englischen IRarken — die überhaupt
ersten IRarken dann 1845 die IRarken Brasiliens und der Kan
tone Zürich und Genf, 1845 finnlands (oorerst nur mit gestempelten
Briefumschlägen), des Kantons Basel und der Stadtpast in Peters
burg, 1847 der Vereinigten Staaten oon Amerika, der englischen
Kolonie IRauritius und des Kantons Waadt und 1848 jene Ruß
lands ooraus.
Jm selben lahre wie Bayern haben Belgien und frankreich
die ersten IRarken emittiert; auf Bayern folgten im Jahre 1850
Sachsen, die ganze Schweiz, Reusüdwales, Spanien, Britisch-Guyana,
Viktoria, Toskana, Österreich (am 1. Juni), Preußen und Schleswig-
Holstein (am 15. Rooember) und Hannooer (am 1. Dezember),
dann kamen im Jahre 1851 Sardinien, Dänemark, Baden, Württem
berg, Kanada, Trinidad, Reubraunschweig, Reuschottland und Olden
burg; 1852 die Thurn und Taxissche Postoermaltung, Braunschweig,
Euxemburg, die Riederlande, Parma, IRodena und der Kirchenstaat;
1855 Portugal, 1854 Rormegen, 1855 Bremen und Schweden, 1856
finnland, 1858 die Walachei und Sizilien, 1859 IRecklenburg-
Schwerin, Hamburg und Eübeck, 1860 lRalta, 1861 Bergedorf, Italien
und Griechenland, 1863 die Türkei und Rlecklenburg-Streliß, 1867
Helgoland und 1868 Persien. Jeßt hat nun wohl schon jeder Staat,
auch sogar die kleinsten westindischen Inseln, IRarken. e. s.