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Internationale Sammler-Zeitung. 
Hummer Io 
- pro exigvo anniversarii dici nominalis - mnemosyno - 
cum omnigenae prosperitatis voto - hvmillima veneratione 
offert et dicat - Joannes Wenceslavs de Reinbvrg - 
nvrnini maiestatique eivs - devotissimvs - anno Christi 
MDCLXXYII. die festo - S. Leopoldi - cognomine pii 
olim marchionis Avstriae - nunc ärgern patroui avgvstis- 
simae - Domvs avstriacae - Benignissimi. 
Wie aus der fegende zu ersehen ist, rourde Seiler 
geadelt und erhielt das Prädikat „Ritter oon Reinburg“, 
flach später oorgenommenen Untersuchungen soll dieses 
JTledaillon zum geringsten Teil Gold enthalten. 
im Rufe eines Adepten stand ein gewisser Christian 
W. Krohnemann aus finland gebürtig, der im Jahre 
1677 als Oberst in Diensten des Iltarkgrafen Christian 
Crnst non Brandenburg zu Bayreuth trat. Der ITlark- 
graf mar für den Goldmacher sehr begeistert und ernannte 
ihn zum münz- und Bergroerksdirektor. Aus dem an 
geblich non Krohnemann fixierten Golde und Silber sind 
nicht weniger als sieben oerschiedene Denkmünzen her 
gestellt worden, die in den „Brandenburgischen historischen 
Ulünzbelustigungen“ (1771) abgebildet und eingehender 
geschildert erscheinen. Cine Reproduktion des Kupferstiches 
aus diesem Werke zeigt das schönste Stück aus dem 
Krohnemann’schen ITlünzkabinette. Auf der Vorderseite 
befindet sich ein gefesselter ITlerkur, welcher am Herold 
stabe die Sonne als Sinnbild des Goldes trägt. Die Um 
schrift ist dem markgrafen gewidmet (1677). Die 
Rückseite trägt die interessante Inschrift: „Solms - quod 
multis creditum - esse naturae - opus - non minus artis 
esse - ignoret nemo - prediere olimprede unt nunc - ipsius 
testimonia rei - Deo honori, Proximo - saluti toti mundo 
- admirationi.“ 
Die le^te Denkmünze dieses Hermetikers war ein 
Anderthalbthaler, der im Jahre 1681 der AJarkgräfin 
Sophie Cuise zu Brandenburg-Kulmbach gewidmet 
wurde, nach dem erscheinen dieser münze kam Krohne 
mann in den Verdacht des Betruges, falsche münzen 
oerfertigt zu haben und wurde im Jahre 1686 zu Kulm 
bach zum Tode oerurteilf. Der bekannteste Spottrefrain, 
der ihm „gewidmet“ wurde, lautete: 
„Ich mar zroar, wie ITlerkur wird fix gemacht, bedacht; 
Doch hat sich’s umgekehrt, und ich bin fix gemacht“ . . . 
Im Jahre 1700 wurde in Wien ein Protokoll oer- 
fafjt, worin bezeugt wird, dafj der Alchemist faskaris 
mit einer geheimen Tinktur Kupfermünzen in Silber oer- 
mandelt hat. Dieses Dokument wurde oon dem damaligen 
preufjischen Gesandten, oon dem österreichischen Vizekanzler 
und mehreren hochstehenden Personen in Wien unter 
schrieben. Von diesen alchemistischen Silbermünzen fehlt 
jegliche Spur. 
fine tragische Begebenheit des sächsischen General 
lieutenant Paykull ist mit der Cntstehung einer herme 
tischen Denkmünze aus dem Jahre 1706 oerbunden. Als 
nämlich Paykull im Jahre 1705 in Warschau gefangen 
genommen und oon Karl XII. als Tandesoerräter zum 
Tode oerurteilf wurde, erbot er sich, wenn man ihm das 
feben schenken wolle, jährlich für eine ITlillion Tlialer 
Gold zu laborieren. Rach dem Berichte des schwedischen 
Chemikers Urban Hjärne oerwandelte Paykull Blei in 
Gold, woraus eine Denkmünze oon zwei Dukaten Gewicht 
geprägt wurde. Sie hat folgende fegende: „Hoc aurarn 
arte ehemica conflavit. Holmiae 1706. 0. A. v. Paykull.“ 
Vielen lllünzen schreibt man zu, dafj sie aus alche- 
mistischem Golde und Silber geschlagen wurden. So 
rechnet man dazu auch die Hessischen Speziesthaler oom 
Jahre 1717 mit der Aufschrift: „Sic Deo placuit in tribu- 
lationibus.“ 
7ig. I. Jüan JTtateos: Titelkupfer. 
„lagdbücher und Bilder.“ 
Aus künstlerisch heroorgebrachtem Cdelmefall wurden 
besonders jene münzen aus dem 17. und 18. Jahrhundert 
angesehen, die merkwürdige symbolische Bilder und mystische 
Zeichen besagen. Cs entstand darüber mancherlei Polemik, 
ob man diese geheimnisoollen Zeichen als lllünzzeichen 
oder als alchemistische marken halten solle. Schon gegen 
1692 gab es so oiele alchemistisch gehaltene lllünzen, dal) 
der Kieler Professor Samuel Reyher die Anregung fand, 
eine besondere Schrift darüber zu oeröffentlichen. Dieses 
seltene Werk heifjt: „De numis quibusdam ex chymico 
metallo factis.“ 
lagdbücher und Bilder. 
Die „1. Internationale Jagdausstellung“, die seit einigen 
Tagen in Wien zu sehen ist, bot dem bekannten Wiener Buch- 
und Kunst-Rntiquariat oon Gilhofer & Ra nsch bürg flnlafj. seinen 
Besil3 an Büchern und Bildern, die sich auf die Jagd beziehen, 
zusammenzustellen. So entstand ein Katalog, der in seiner Reich 
haltigkeit — er umfafjf 484 nummern - für Rlle, die an dem edlen 
Waidroerk Vergnügen finden, als llachschlagebuch oon bleibendem 
Werfe sein dürfte. 
Wie schon ermähnt, zerfällt der Katalog in zroei Teile. Bus 
dem ersten, dem bibliographischen, sind besonders die zahlreichen
	        
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