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Internationale Sammler-Leitung 
Nr. 2Ö 
die „vier Tageszeiten" (4 Blatt) von Gilles Demarteau 
4850 Mark. William Wards entzückendes Frauenbildnis 
ging für 2100 Mark ab. Wheatleys Londoner Typen waren 
sehr begehrt; der „Orangenverkäufer" erzielte 1300 Mark. 
Hults zwei Blätter „Galante Interieurs" brachten 1500 Mark, 
ein schöner Bonnct 1200 Mark, ein Bartolozzi 820 Mark, 
ein prächtiger Edward Bell 750 Mark. Lintzenichs Braun 
druck der „Louise Henriette von Härtefeld", ein Blatt von 
größter Seltenheit kam auf 605 Mark und Spiaronottis 
bekannter Stich der Königin Luise und ihrer Schwester 
Friederike (nach Tischbein) auf 475 Mark. Friedrich Krügers 
Berliner Rennbahn erzielte 155 Mark. Unter den sehr inter 
essanten Berliner Spezialsachen, die unter den Hammer kamen, 
sei ein Exemplar der „Vossischen Zeitung" aus dem Jahre 1810 
erwähnt, in welchem die eingehenden Berichte über die Er 
krankung und den Tod der Königin Luise enthalten sind. 
Es ging für 71 Mark ab. Die Preise für die Chodowiecki- 
Radierungen, die fast durchweg auf wundervolles altes Papier 
abgezogen waren, blieben bis auf wenige Ausnahmen relativ' 
niedrig. Selbständige kleine Werkchen in winzigen Formaten,, 
brachten zwischen 5 und 15 Mark. Eine Ausnahme machte 
das „Brandenburger Tor in Berlin" (Quer 8°), das allerdings 
eine große Seltenheit ist; es brachte 145 Mark. Von größeren 
Blättern erzielte „Das Familienblatt des Künstlers" (Querklein- 
Eolio) mit Rand 245 Mark; König Friedrichs II. Wachtparade 
120 Mark. Der höchste Preis, 1750 Mark, wurde für eine 
Originalbleistiftzeichnung, eine Familienszene im Chodo- 
wieckischen Hause darstellend, herausgebracht; eine andere 
Bleistiftzeichnung: Chodowieckis Frau lesend, ging für 675 Mark 
und eine mit Weiß gehöhte Rötelzeichnung (Gewandstudie) 
aus dem Jahre 1775, für 260 Mark ab. Der Clou waren zwei 
Menzelsche Zeichnungen; die erste, eine Bleistiftzeichnung, 
zwei italienische Männerfiguren darstellend, brachte 980 Mark, 
die andere, eine Kohlestiftzeichnung (Rückansicht einer Frau, 
die vor einem Tische steht) 610 Mark. Franz Krügers sehr 
schöne „Großmutter Struve" (Kohle und Kreide) fand für 
760 Mark einen Liebhaber; zwei andere Stücke Krügers, 
das Ehepaar Struve darstellend, in derselben Manier, brachten 
zusammen 560 Mark; das Bildnis des Majors Fürst Pückler- 
Muska.u (1828) 590 Mark; eins der beliebten Pferdestücke 
Krügers (Öl auf Pappe) 400 Mark. Eine „Gebirgslandschaft“ 
des Badenser Malers Karl Rottmann ging für 400 Mark, 
die interessante Darstellung des Hochzeitszuges bei der Ver 
mählung des Fürsten Friedrich August zu Anhalt, von dem 
Sachsen Joh. Christ. Schütz, für 365 Mark ab. Erwähnt 
seien auch noch zwei Bleistiftzeichnungen Karl Spitzwegs, 
für die es 105 und 76 Mark gab. 
Ausstellungen. 
— Baden bei Wien. Kunstverein. Erste Ausstellung. 
Berlin. Kunsthandlung Viktor Rheins, Gemälde von 
Hagen, Hübner, Leistikow, Dettmann, Ribot u. a. 
New-York. Kunstausstellung. 
Wien. Prater, Kriegsausstellung. 
— Gemäldesalon Lebel, I, Kolowratring 6. Guardi 
Schindler, Pettenkofen, Rumpler, Alt u. a. 
— III., Löwengasse 47, Kunstsammlung des Invalidenfonds. 
—• Künstlerhaus, Gedächtnisausstellung S c h w e r d t n e r. 
Auktionen. 
17. Oktober. Berlin. Künstsalon P. Cassirer, unter Leitung 
von Hugo Helbing, München. Gemäldesammlung Hugo 
Schmeil (Dresden). Hochbedeutende moderne Gemälde. 
19. und 20. Oktober. Berlin. Max Perl. Moderne Graphik, 
Handzeichnungen aus dem Besitz eines Münchner Kunst 
freundes. 
24. Oktober und folgende Tage. Berlin. Rudolph Lepke. 
Antiquitäten aus verschiedenem Besitz. 
25. Oktober. München. Galerie Helbing. Sammlung 
Architekt Philipp Schwarz (Stuttgart). Bedeutende alte 
Gläser. 
26. Oktober. Wien. C. J. Wawra. Sammlung des 
Generaldirektors Viktor Zuckerkandl (Wien). Moderne Ge 
mälde, Zeichnungen von österreichischen und deutschen Mei 
stern, Miniaturen, farbige Kupferstiche usw. 
26. Oktober. München. Galerie Helbing. Nachlaß Direktor 
Karl Nestel (Stuttgart). Hervorragende Sammlung von 
Edel-Zinnarbeiten, Holzskulpturen, dabei Altäre. 
30. Oktober. Berlin. Rudolph bepke, Sammlung Johann 
Vahldiek, Eutin. 
8., 9. und 10. November. Aachen. Ant. Creutzer vormals 
M. Lempertz. Nachlaß der F'rau Letixerant (Trier) u. a. 
Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen, Kupferstiche, Anti 
quitäten aller Art sowie Möbel und Einrichtungsgegenstände. 
20. und 21. November. Berlin. Max Perl. Kupferstiche 
alter Meister aus Berliner Privatbesitz. 
November. München. Galerie Helbing. Nachlaß Kunst 
maler Hugo Kauffmann (München) und hervorragende 
Gemälde aus anderem Besitz. 
November. München. Galerie Plelbing. Nachlaß Pro 
fessor Frank Kirchbach (München). 
November. München. Galerie Ilelbing. Sammlung Doktor 
Georg Hirth (München). Hervorragende Antiquitäten, alte 
und moderne Gemälde, Textilien, Teppiche usw. 
November. München. Galerie Helbing. Sammlung Moritz 
Seligmann (Köln a. Rh.). Bedeutende Antiquitäten, Möbel, 
Skulpturen. 
Dezember. München. Galerie Helbing. Nachlaß Professor 
Louis Braun (München). 
Dezember. München. Galerie Helbing. Sammlung Ober 
stabsarzt Dr. Karl Rittershausen (München). Antiquitäten, 
alte und moderne Gemälde. 
9. Dezember. Berlin. Max Perl. Moderne Luxusdrucke 
und illustrierte Bücher. 
Ende Dezember. Köln. Math. Lempertz (P. Hanstein 
& Söhne). Nachlaß C. Luck (Düsseldorf). Abt. I. Mobiliar 
und Antiquitäten. Abt. II. Gemälde erster Meister unserer Zeit. 
Literatur. 
* Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg. Tätigkeitsbericht 
des Vereines Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg für die 
Jahre 1913, 1914" und 1915. Eggenburg 1916. Verlag der 
Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg. Aus dem Inhalte: Über 
einige allgemein wichtige Ergebnisse der in der Umgebung 
von Eggenburg durchgeführten geologischen Untersuchungen 
von Dr. F. X. Schaffer. — Die Gründung des St. Martins- 
spitales in Eggenburg, ein Beitrag zur Stadtgeschichte von 
Ludwig Brunner. 
Briefkasten. 
R. von P. Die Echtheit des Bildes wird angezweifelt. 
Musica in nummis. Es wird sich Ihnen bald Gelegenheit 
bieten, Ihre Sammlung zu bereichern. In Wien wird, wie wir 
hören, eine Auktion vorbereitet, die auch zahlreiche inter 
essante Musikermedaillen enthalten wird. 
Dosensammler in Leipzig. Die Neuberdose aus gestreiftem. 
Jaspis erzielte 3009 Mark, die deutsche Emaildose von 1750 
mit einer Malerei nach Lancret 1180 Mark. Die Ersteher 
sind uns unbekannt. 
Graf P. Der Künstler ist im Felde.
	        
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