MAK
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 10/11 
Seite 146 
Rumänien Moldau 27, ö4, 108 Parale in außer 
gewöhnlich schönen, breitrandigen Prachtstücken, sowie 
die 81 Parale ausgebessert. Diese Marken gehören bekanntlich 
zu den seltensten und gesuchtesten. Auch die zwei Fehldrucke 
5 Bani blau und 5 Bani rosa sind vorhanden. Von Rußland 
Levante ist unter anderem 10 Para blau und braun in sehr 
schönen Stücken vertreten. Von Sachsen ist zu erwähnen 
3 Pf. rot, ein sehr schönes loses Stück, ein Brief mit 2 Stück, 
ein Brief mit 4 Stück, letzterer mit Gitterstempel, sowie der 
Fehldruck % Gr. schwarz auf Hellblau mit Originalgummi. 
Schweiz umfaßt über 100 Stück, dabei Basel und Doppel 
genf in seltener Schönheit, 2 Stück Zürich 4, 4 Stück Zürich 6, 
poste Lokale ohne Einfassung, Waaflt 4 usw. Sizilien 28 Stück, 
dabei 2 Stück 50 Gr. Spanien fast komplett, dabei 2 Reales 
1851, 1852, 1853 sowie eine 3 Quartos in auffallend schöner 
Farbe. Toskana ebenfalls vollständig, also auch die 2 Soldi, 
60 Gr. sowie 3 Lire. Türkei, der so seltene Fehldruck 25 Piaster 
blau und rot, zusammenhängend mit der 5 Piaster. Württem 
berg ist ebenfalls mit über 100 Stück vertreten, dabei sämtliche 
18 Kr., sowie die 70 kr. in 2 Stücken. Der Teil Europa ist also 
als ziemlich komplett zu bezeichnen. Unbedeutendere Brief 
marken sind als Reste der Sammlung zu kleinen Kollektionen 
vereinigt und werden als solche ebenfalls länderweise ver 
steigert. Die Sammlung bietet demnach sowohl für die fort 
geschrittenen Sammler, als wie auch für Anfänger eine selten 
günstige Gelegenheit zum Erwerb vorzüglichen Sammler 
materials. Das „Ausland“ enthält ebenfalls gesuchte Stücke, 
so kommen von Afghanistan 7 große Seltenheiten zur Ver 
steigerung und - zwar die 1 Rupie violett, 1 Abasi schwarz, 
1 Senar schwarz, 1 Rupie violett. Hawaii 8 Stück Ziffertype. 
Japan 1872 30 s ohne Kontrollziffer. Kolumbien 1862 
20 C rot. Labuan ist besonders gut vertreten mit seltenen 
Provisorien z. B. 2 Cents auf 16 Cents, 8 Cents auf 12 Cents, 
6 Cents auf 16 Cents. Liberia mit 22 Stücken, darunter die 
erste Ausgabe, sowie die seltene Ausgabe 1902 Ordinary. 
Mexiko 5 Peso grünlichblau. Natal 1857 1, 2, 3, 6 p. Neu 
fundland 14 Stück, dabei 2 p, 6 p, 1 Sh orangerot und 4 p 
ziegelrot von 1857. Niger Küste, 2 sehr seltene Stücke der 
provisorischen Ausgabe 1893. Mossi-Be 5 auf 10 c, Perak 
1895, 2, 3, 25 Dollar; Peru % Peso gelb und 1 Dollar rot. 
St. Vincent 17 Seltenheiten, dabei 4 d auf 1 Sh. ziegelrot; 
Selangor 1895, 5, 10, 25 Dollar. Sierra Leone die nicht ver 
ausgabte und gestempelte fast unbekannte 6 p, in einem ge 
brauchten Stück. Straits Settlements 20 seltene, meist 
provisorische Marken; Bangkok 4C rosa. Swasiland 10 Sh. 
braun. Tobago 6 p hellbraun C A. Trinidad 20 Seltenheiten. 
Turks-Inseln 20 Stück, dabei 1 Sh violett, 2% auf 1 Sh usw. 
Uruguay 1858 120 und 240 Cents. Vereinigte Staaten 
55 Nummern, dabei verschiedene seltene Zeitungsmarken. 
Interessenten sei der illustrierte Katalog empfohlen, der durch 
die Galerie Helbing in München gegen Einsendung von einer 
Mark zu beziehen ist. 
(Eine philatelistische Bibliothek.) Eine Sammlung 
von etwa 2000 Bänden zur Briefmarkenkunde, die Dr. jur. 
Julius Rommel zusammengebracht hat, ist jetzt von der 
Königlichen Bibliothek in Berlin erworben worden. Die 
größte Sammlung dieser Art war die des Grafen Crawford. 
Sie ging im vorigen Jahre durch Vermächtnis in den Besitz 
des British Museum in London über. Wie das „Zentralblatt 
für Bibliothekwesen“ betont, besteht die fragliche Literatur 
zum größten Teil in Veröffentlichungen der Vereine der Brief 
markenliebhaber. Sie erscheint sehr unregelmäßig und in 
kleinen Auflagen, kommt vielfach garnicht in den Buchhandel 
und ist deshalb schwer vollständig zusammenzubringen. 
Die sehr reichhaltige Rommelsche Sammlung enthält an solchen 
Reihen aus dem deutschen Sprachgebiet 214, aus dem fran 
zösischen 205, dem italienischen 73, dem skandinavischen 32 
usw. Es wäre zu wünschen, daß die deutschen Fachvereine 
und Sammler sich zum allgemeinen Nutzen die Vervollständi 
gung der vielfach lückenhaften Reihen angelegen sein ließen. 
Verschiedenes. 
(Ein Fund aus der Bronzezeit.) Aus Graz wird uns 
mitgeteilt: Am Fuße des Kulmberges bei T ollinggraben in 
Obersteiermark wird durch russische Kriegsgefangene eine 
neue Straße gebaut. Dieser Tage fand einer der Gefangenen 
bei den Erdgrabungen ein sehr gut erhaltenes, einen halben 
Meter langes Bronzeschwert von der Zeit der Kelten. Da.s 
Schwert wurde vom Leobener Ortsmuseum in Verwahrung 
genommen. 
(Münchener Ostpreußen-Hilfe 1915). Die vielen 
Sammler von Kriegsandenken, die die schwarze Kunst ge 
schaffen hat, seien auf den löteiligen Satz (= 1 Bogen) der 
von der Ostpreußen-Hilfe in München herausgegebenen Marken 
aufmerksam gemacht. Diese kleinen Kunstwerke erscheinen 
nicht im Handel, die Geschäftsstelle der Münchener Ost 
preußen-Hilfe in München, Weinstraße 7 gibt die Bogen zu 
M 1. — ab und führt den ganzen Erlös dem genannten Zweck 
zu. Auf Kunstdruckpapier sind von der rühmlichst bekannten 
Druckerei- und Verlagsanstalt Carl Gerber, München, in Drei 
farbendruck Ansichten von zerstörten Städten in Ostpreußen 
wiedergegeben. Nicht nur unter den Wohltätigkeitsmarken, 
sondern auch unter den Zeitdokumenten des europäischen 
Krieges nimmt dieser Bogen eine erste Stelle ein. 
(JosephNeuwirth). Der bekannte Wiener Kunsthistoriker 
und Dürerforscher Professor Dr. Joseph Neuwirth vollendete 
am 5. Juni das sechzigtse Lebensjahr. Er ist in Neugarten in 
Böhmen geboren und hat in Prag studiert, wo Woltmann, 
Janitschek und Alwin Schultz einen besonderen Einfluß 
auf ihn ausübten. Er war bis 1894 Gymnasialprofessor in 
Prag, daneben aber schon seit 1885 Privatdozent für Kunst 
geschichte in der dortigen Universität, 1894 wurde er hier 
außerordentlicher, 1897 ordentlicher Professor, zwei Jahre 
später wurde er als Kunsthistoriker in die Wiener Technische 
Hochschule berufen, die ihn bereits zweimal, 1903 und 1905, 
mit dem Rektorat betraute. Seine Forschungen betrafen zu 
nächst die Kunstgeschichte Böhmens, dann die Baukunst 
des Mittelalters im allgemeinen. Als Dürerforscher betätigte 
er sich in den Schriften „Albert Dürers Rosenkranzfest“ und 
„Rudolf II. als Dürersammler“. Anton Springers „Handbuch 
der Kunstgeschichte“ und zwar besonders dessen zweiten Band 
hat er nach Springers Tode bearbeitet. Bekannt ist seine 
illustrierte Kunstgeschichte. Neuwirth ist Mitglied des Kunst 
rates im Unterrichtsministerium und Generalkonscrvator 
der Zentralkommission für Kunst und historische Denkmal 
pflege sowie Mitglied der Kunsthistorischen Landeskommission 
des Königreiches Böhmen. 
(Hans Gsell). Einer der fähigsten jüngeren Bildhauer 
des Eisass, Hans Gsell, ist im Westen den Heldentod ge 
storben. Sein Hingang bedeutet für die elsässischc Kunst 
einen beklagenswerten Verlust. Hans Gsell, der am 19 Fe 
bruar 1884 in Hagenau geboren war, empfing seine künstlerische 
Ausbildung an den Akademien in Dresden, Karlsruhe und 
München. Hier war er zuletzt Schüler von H. Zügel, bis er 
die Malerei mit der Bildhauerei vertauschte. Den Zügel-Schüler 
hat er aber darum doch nicht verleugnet, indem sein haupt 
sächliches Interesse der Darstellung des Tiers zugewandt 
blieb. Zahlreiche Tierplastiken von seiner Hand haben auf 
den verschiedenen deutschen Kunstausteilungen allgemeine 
Anerkennung gefunden. Sie sind zum Teil in Majolika, zum 
teil in Bronze ausgeführt und stellen Tiger und Löwen, Kater, 
einen Edelfalken und änliches dar. Werke von ihm befinden 
sich außer im Privatbesitz auch in der Kunsthalle zu Mann 
heim und im Straßburger Museum. 
(Der Krieg und die Kunst.) Unter diesem Titel 
wurde ain 22. v. M. im Festsaal und auf den Gängen des ersten 
Stockwerkes im Museum Francisco Carolinum in 
Linz eine Ausstellung eröffnet, welche an Beispielen die 
Spiegelungen zeigt, die der Weltkrieg in der modernen öster 
reichischen und deutschen Kunst und im Kunstgewerbe her-
	        
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