ll
gelungen bezeichnet werden darf, ebenso ist er bei Montirung dieser Ar-
beiten mit Bronze jedenfalls auf dem rechten Wege, wenn auch dabei die
Ausführung der Details besonders bei den gut entworfenen Lampen etwas
sorgfältiger zu wünschen wäre.
J. A. Hussl aus Schwaz in Tirol brachte eine reiche Collection von
Fayencen, theils orientalisirend, theils mit Renaissance-Mustern verziert.
Die gute Zeichnung und sorgfältige Ausführung wird jedoch zumeist durch
eine zu milchige Gesammthaltung gestört. Bei den Arbeiten aus Tirol
macht sich zuweilen der Einfluss der Münchener Schule auffallend geltend.
Selbst durchaus gute Bestrebungen werden von dieser Richtung beein-
flusst. So hat Anton Wahrmuth, Werkführer der Glasmalereianstalt
in Innsbruck, zwar eine Cassette in geschnittenem Leder gebracht, die
wegen ihrer sorgfältigen Ausführung von einem Kunstfreunde für das
Oesterr. Museum erworben wurde; die technisch eben so gut durchge-
führten Bücherdeckel befremden jedoch durch sogenannte altdeutsche
Figuren mit Hatternden Spruchbändern, die, Holzschnitten der deutschen
Renaissance entnommen, von den Münchner Künstlern mit ihren wehen-
den Kleidern und Bändern nun in jedem Materiale, sei es dazu auch noch
so ungeeignet, ausgeführt werden. Wir möchten einen so strebsamen und
geschickten Arbeiter wie Hrn. Wahrmuth darauf hinweisen, wie sorg-
fältig eben jene alten Meister die Forderungen des Materiales und des
Gebrauches zu berücksichtigen wussten. Gerade die deutsche Renaissance
hat in ihren Lederbänden die Theile verständig gegliedert, die Leisten
mit Ornamenten geschmückt und Figuren in passender Umrahtnung nur
bescheiden verwendet, ohne den ganzen Buchdeckel zu einer Bildfläche
zu gestalten, auf der sich ein zufällig in Leder geschnittenes Bild aus-
breitet, das viel Sinn, etwa als Holzschnitt im Inneren des Buches haben
könnte, aber schwerlich für jenen Platz passt. Vorzüglich dagegen hat
Alexander Förster die edle Technik des geschnittenen Leders mit dunkler
Holzumrahmung bei einer Cassette zu verbinden gewusst, die ein Meister-
stück in ihrer Art genannt werden darf. Der meisterhaft in Leder model-
lirten und geschnittenen Flächen dürfte sich ein guter Holzschnnzer nicht
schämen, und doch sind bei allem Raffinement der Technik die Bedin-
gungen, welche das Material stellt, sorgfältig berücksichtigt.
Ist das ein einzelner Fall, der den Fortschritt unserer Lederindustrie
bezeugt, so beweist hingegen Paul Pollak in einer reichen Sammlung
mustergiltiger Stücke seine Herrschaft über das Materiale. Und nicht nur
in der Nachahmung alter Stücke, wie Cassetten und Buchdeckel, welche
die hochgeschätzten Arbeiten des 17. Jahrhunderts an Geschmack und
exacter Ausführung erreichen, zuweilen auch bis zur Täuschung imitiren
- und er gelangt zu diesem Ergebnisse durch sorgfältiges Studium auch
der technischen Proceduren der älteren Arbeiter - excellirt er, sondern
geh mehr in geschmackvollen Modeartikeln, die nicht weniger durch-
gebildet und feinsinnig in den Farben gestimmt sind. Er weiß den Vor-