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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 8)

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Sitz der Production in jenen Gegenden, hauptsächlich in Damascus 
zu suchen ist, wenn sich auch kein specieller Typus Damascener 
Gläser der Form und Ornamentirung nach nachweisen lässt. 
Damascus wird von Timur-Leng 1402 erobert, die besten 
Kunstarbeiter werden von ihm nach Samarkand geschleppt und 
dadurch ist wohl das Ende jener Production herbeigeführt worden. 
Wohl hört die Herstellung der Gläser, von denen das jüngste datirbare 
zwischen den Jahren 1467 und 1495 entstanden ist, nicht gänzlich 
auf, aber sie werden immer spärlicher und zugleich derber, flüchtiger, 
ja schleuderhafter in der Ausführung, und verschwinden im folgenden 
Jahrhundert gänzlich. i 
Bei der Auswahl der Reproductionen für die Publication war die 
äussere Form der Gegenstände ebenso ausschlaggebend wie die ver- 
schiedenen Arten und Typen 
der Farbendecoration, und es 
dürfte dabei kaum etwas Be- 
zeichnendes und Charakte- 
ristisches übergangen worden 
sein. Die Moscheenlampen sind 
allerdings in ihrer Gestalt wenig 
variabel, ihre Bestimmung ist 
immer die gleiche und so auch 
die von dem Zwecke bedingte 
Form. Gerade was schöne 
Zweckmässigkeit der Form an- 
belangt, die vorsichtig und 
künstlerisch klug behandelt 
und entwickelt wird, leisten 
die Profangläser wahre Muster 
und äusserst lehrhafte Objecte, 
welche das richtige Streben 
moderner kunstgewerblicher 
Strömungen, die Form aus dem 
Zwecke zu entwickeln, kräftig 
unterstützen können. Das liesse 
sich z. B. an der abgeplatteten 
Rückseite der schönen Pilgrim- 
 
Lampe des Mundschenks Qüsün, XIV. Jahrhundert. 
Collection Charles Mannheim, Paris (circa I]. der _ 
Originalgrösse) bottles nachweisen, es wäre 
_ zu beachten, wie bei den 
grossen, hohen, schlanken Humpen der Fuss durch einen platten Ring 
erweitert wird, um dem Glase grössere Stabilität zu geben, wie ihre
	        
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