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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 6 und 7)

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verfassten Geschichte des 
jüdischen Krieges vorgesetzt 
sind. Von dieser französi- 
schen Übersetzung, die 
Guillaume Coquillart ver- 
anstaltete und die nach einer 
Notiz am Schlusse unserer 
Handschrift (cod. 2538, vgl. 
Waagen II, 88 bis go) am 
23. März 1463 vollendet 
wurde, sind verschiedene 
Exemplare bekannt.Das vor- 
liegende dürfte durch die 
ganz besonders gelungenen 
Illustrationen eine bevor- 
zugte Stelle beanspruchen. 
Zu einer überaus fleissigen 
und bedachten Ausführung 
im allgemeinen tritt lebhaft 
bewegte Komposition, ge- 
lungene Darstellung des 
Landschaftlichen und vor- 
treffliche Beobachtung der 
Perspektive. Auf dem repro- 
duziexten Blatt (Beginn des 
5. Buches) sieht man bis ins 
kleinste Detail sorgsam aus- 
geführteKriegsschiffefderen 
längs des Bordrandes ange- 
brachte Schilder und deren 
Fahnen denselben Doppeladler aufweisen, wie ihn der Schild Guesclins in 
dem Exemplar der „Neuf preux" zeigte. Man beachte die vortreffliche 
Individualisierung bei den Kriegern und den Ruderern des Bootes imVorder- 
grunde, ferner die besonders gelungene landschaftliche Szenerie, die Burgen, 
welche den Hafen sperren, und die I-Iügellandschaft an dem verschwimmenden 
Horizonte. 
Dieselbe Kluft, die eine Kriegsgeschichte von Liebesbriefen scheidet, 
trennt auch die Handschrift 2624 mit der französischen Übersetzung von 
Ovids I-Ieroiden in ihrem illustrativen Teile von dem des eben besprochenen 
Manuskriptes.Von dieserÜbersetzung, die Octavien de Saint-Gelais (geb. 1466, 
seit x4g4 auf Fürsprache Karl VIII. hin Bischof von Angouleme, 1' 1502) 
Horlulus animae (und. 27x26) 
"' Das erkennt man so recht beim Vergleich mit den ziemlich handwerksmässig ausgeführten Schiffen 
auf der Anfangsillustration in dem Tristan-Manuskript der Pariser Nationalbibliothek, Fds. fr. x03. (Abgebildet 
in der l-listoire de la Langue et Litterature frangaise, Paris, I, [1896], 272.)
	        
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