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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 1)

 
 
Tabatiere der Sammlung Karl Mayer 
in Wien (abgebildet im Wiener Por- 
zellanwerk, Tafel III, 3), auf der 
wiederum die drei Putten in Land- 
schaft vorkommen; diesmal lassen 
sie einen Drachen steigen. Bei der 
Terrine wie der Dose sind Kolorit 
und Zeichnung vollkommen iden- 
tisch. Die Kinderfiguren sind 
Abb. 12. Terrine aus Wiener Porzellan mit dem kaiserlich eisenrot konturiert und ebenso 
russischen Wappen, um 1735 (Kaiserliche Eremitage. getupft,  Tücher,  SlE tragen, 
mpmrsburg) meist lila, eisenrot und grün, der 
Boden grün und lichtgelb gehalten. Die Rinden der Bäume hat der Maler zart 
braun und die Blätter lichtgrün getupft. Die Haare sind gelb und eisenrot 
gezeichnet. die Augen erscheinen als dunkel lilafarbene runde Punkte; 
besonders charakteristisch ist auch die eisenrote feine Tüpfelung der Haut. 
Unter dem Monogramm C. F. hat zunächst, wasdie Gleichartigkeit der 
Anfangsbuchstaben betrifft, aber auch zeitlich, der hofbefreite Maler 
Christian Frey die meiste Wahrscheinlichkeit für sich, der 172g bis 173g je 
einmal als Trauzeuge in Haideckis Exzerpten aus den Wiener Kirchen- 
matrikeln vorkommt. Um so mehr, wenn wir annehmen, daß der 1764 zu 
Ludwigsburg verstorbene und 1732 in Wien geborene Figurenmaler der 
Ludwigsburger Porzellanfabrik Anton Melchior Frey sein Sohn war, der 
dann bei dem Vater die ersten Eindrücke seiner, Kunst empfangen hätte. 
Außer Christian Frey ist unter den bisher bekannt gewordenen zahlreichen 
Wiener Malernamen zwischen 1725 und 1745 keiner, auf den die Signatur 
C. F. mit so viel Wahrscheinlichkeit paßt. 
Die Goldschmiedearbeit hat zweifellos ein Hofgoldschmied geschaffen, die 
Kameen, die allerdings nicht künstlerisch hervorragend sind, gehören zu einer 
großen Gruppe verwandter, bisher unbestimmbarer, für deren Entstehung dann 
wohl auch ein hofbefreiter Kunsthandwerker in Frage käme. Wir wissen aus 
Ilgs in den Mitteilungen des Österreichischen 
Museums vor 
20 Jahren nie- 
dergelegtenFor- 
schungen, daß 
a es im XVII. und 
XVIILJahrhun- 
den am kaiser- 
liehen Hofe ge- 
nug Steinschnei- 
der gab. Abb. 14. Terrine aus Wiener Porzellan 
Abb. r3. Terrine aus Wiener Porzellan, Das dritte mit dem kaiserlich russischen Wippen. 
um 1735 (Kaiserliche Eremitage, St. um 1735 (Kaiserliche Eremitage, St. 
Petersburg) dieser Kabinett- Petersburg) 

	        
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