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Volltext: Monatszeitschrift VI (1903 / Heft 2 und 3)

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weist Salzburg im kaiserlichen 
Münzkabinett wie kein anderes 
Kronland ein fast lückenloses Bild 
seiner Münzgeschichte auf. 
Von anderen Erwerbungen 
dieser Abteilung sind mehrere 
seltene päpstliche und andere 
italienische Goldmünzen, einZehn- 
dukatenstück König Leopolds I. 
für Böhmen und ein Taler des 
Freiherrn Heinrich Hermann von 
Burgmilchling mit der Jahr- 
zahl r51o erwähnenswert. 
Von Medaillen sind nament- 
lich wieder neuere Arbeiten 
unserer Wiener Medailleure er- 
worben worden. Auch jüngere 
Meister sind durch vielverspre- 
chende Werke vertreten, wie C. 
M. Schwerdtner, der sich zuletzt 
in Paris ausbildete (Fechtmeister 
M. Werdnik), oder der Schüler 
Tautenhayns A. Löwenthal (Dr. 
Hoffmann). Auch der Münz- 
graveur vom k. k. Hauptmünzamt, 
Rud. Neuberger, hat sich neue- 
stens mit Glück im Porträt ver- 
sucht (Dr. Pommer). - 
Die SAMMLUNG KUNST. Venezianischer Tür-klopfe: 
INDUSTRIELLER GEGEN- 
STÄNDE hat im jahre Igoz 
einen sehr originell komponierten Türklopfer erworben, der sich ehedem auf einem ungari- 
schen Herrensitze befunden hat. Das Stück ist sicher venezianisch und gehört etwa dem An- 
fange des XVII. Jahrhunderts an. Ferner wurden von einem hiesigen Antiquitätenhändler 
zur Ergänzung der grossen Meissner Altargarnitur von H. Kändler zwei der noch fehlenden 
Apostelstatuetten erworben, die zwar verfälscht und mit unechter Marke versehen, aber 
zweifellos aus den alten Formen hergestellt sind und aus verschiedenen Gründen für die 
Sammlung von Interesse sind. Endlich sind von Herrn Leopold Gerstmeyer in Wien drei 
schon vor jahren von ihm entdeckte Wachsmodelle von G. R. Donner geschenkt worden, 
die sich als Vorarbeiten zu den Passionsszenen am I-Iochaltare in der Martinskirche zu 
Pressburg darstellen. Obwohl sie keine eigentlichen Modelle, sondern Wachsabgüsse über 
solchen sind, lassen sie doch einen sehr interessanten Einblick in die Werkstätte des 
ungemein fleissigen Künstlers zu, der in seinen Arbeiten sich nie genug tun konnte. Sie 
stehen mit einer Reihe ganz ähnlicher Entwürfe im engsten Zusammenhang, unter- 
scheiden sich jedoch zum Beispiel von den sonst ganz übereinstimmenden Modellabgüssen, 
die die k. k. Münze noch aus dem Nachlasse Matthäus Donners bewahrt, in zahlreichen 
Details. Leider haben sie durch Vernachlässigung und üble Behandlung stark gelitten, so dass 
sie vor ihrer Aufstellung erst einer sorgfältigen Restaurierung unterzogen werden mussten. 
Über das ansehnliche Legat Goldschrnidt, welches eine ganze Reihe sehr bemerkens- 
wener kunstgewerblicher Objekte enthält, wird später ausführlicher berichtet werden. 
Die KAISERLICHE GEMÄLDEGALERIE hat an Bildern älterer Schulen drei 
interessante Nova zu verzeichnen: ein Wiener Bild „Heimkehr von der Jagd", welches bei 
 
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