Guzzon Borglum, Die Pferde des Diomedes
„Architectural League"-Ausstellung, die in folgendem besprochen werden
soll. Vor und nach dieser Architekturausstellung fand je eine Aquarell-
ausstellung statt. Den Reigen eröffnete wie immer die Ausstellung des
„Water Color-Club". Die Auswahl der Bilder scheint nicht ohne Partei-
lichkeit vorgenommen worden zu sein. - Im übrigen waren dieselben
Maler vertreten, die man auch in anderen Ausstellungen zu sehen bekam.
Zu den allerbesten Arbeiten zählten auch hier die von Colin Cooper
Campbell, der die eigenartige Atmosphäre der Großstadt, die die Wolken-
kratzer einhüllt, in der Aquarelltechnik nicht minder gut darstellt wie in
Ölfarben. Vom derzeitigen Präsidenten der Gesellschaft Henry B. Snell
waren duftige Marinen zu verzeichnen; sehr saftig getönte Interieurs von
intimem Reiz lieferte Althea H. Platt, die ihre Arbeiten fast ausschließlich
für diese Ausstellungen reserviert. Mit sehr fein empfundenen Blumenstücken
war Mrs. E. M. Scott vertreten und Georgia Timcken Fry hatte einige ihrer
Landschaften mit Schafen in der Ausstellung. Aber obwohl sie wieder
zeigten, welch feinen Farbensinn, welch kräftige Technik diese Malerin
besitzt, so bewies doch erst die Spezialausstellung, die sie im Verein mit
Mrs. Scott in Powells Galerie abhielt, wie tüchtig und vielseitig ihr Können
ist. Der Frühabend mit seinen satten Tönen sowie auch die zarten
Morgenstimmungen gelingen ihr ganz besonders. Ihre Tiere sind sehr
korrekt in der Zeichnung, alle frauenhafte Unsicherheit in der Malweise hat
sie abgestreift. Man sah sowohl amerikanische als französische Landschaften
und auch Tierbilder auf ihrer Spezialausstellung. Öl- und Wasserfarbe be-
handelt sie gleich kraftvoll.