Ull
der Verzierung vielfach von Einfluß. Die Rücklehne des an sich etwas
nüchternen, ärmlichen Möbels, das der materiellen Erschöpfung Deutsch-
lands nach dem Dreißigjährigen Krieg so ganz entspricht, ist an der Innen-
seite mit mehr oder minder kräftiger, in Axt und Geschmack unendlich
mannigfaltiger Reliefschnitzerei geschmückt, dem Auge des Beschauers in
den reicheren Formen ein größerer Genuß als dem Rücken des Benutzers.
Die Figdorsche Sammlung ist gerade auf dem Gebiet der Bauemstühle
Abb. 128 und x29. Stühle derselben Folge wie Abbildung x27
besonders reich, die einzelnen Stücke zu beschreiben, mag nach der voraus-
geschickten allgemeinen Betrachtung nicht nötig sein, die schönsten, hier
abgebildeten Stücke sollen nur nach Art und Herkunft noch ein paar Begleit-
Worte mit auf den Weg bekommen.
Als erste Gruppe sei einer Anzahl Stühle gedacht, in denen sich die
geschnitzte Ornamentation der Rücklehne in den Formen des sogenannten
Knorpel- und Ohrmuschelstils bewegt. Sie dürften sämtlich nicht später als