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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 1)

gewürdigte Peter Flötner. Das Relief zeigt uns einen 
langbärtigen Krieger, die Linke, im Mantelende ver- 
hüllt, auf eine Lanze gestützt, die Rechte am Griff 
des quer vor dem Körper hergehenden Schwertes 
ruhend. Der Dargestellte ist Arminius aus der 
Plakettenserie der ältesten deutschen Könige, die in 
Silber ausgeführt in den Kunstsammlungen des 
in guten, 
Kaiserhauses, 
Rechter Vorderlauf eines 
Edelhirsches, der Ehren- 
lauf, im XV. Jahrhundert 
das „buocbeixW, 
welches vor dem Zer- 
wirken dem anwesenden 
jagdherm überreicht 
wurde, mit einem Lilien- 
stab in Messing montiert 
alten Bleiabstößen in 
mehreren öffentlichen und priva- 
ten Sammlungen vorhanden ist. 
Bei unserem Exemplar tritt noch 
eine Umrahmung hiezu, die un- 
zweifelhaft von der Hand Flöt- 
ners herrührt und damit das 
Plakettenwerk dieses Meisters 
um ein weiteres Stück bereichert. 
Im XVI. Jahrhundert und in den 
ersten Jahrzehnten des XVII. 
hat das gesamte Kunstgewerbe 
die Plaketten Flötners unaus- 
gesetzt verwendet. Sie erschei- 
nen an Schmuckkästchen und 
kleinen Schauschränken als Fül- 
lungen, auf Kannen, Schüsseln 
und Pokalen wie zum Beispiel 
auf dem Holzschuherpokal als 
Einsatzstücke, weiters als selb- 
ständige Kunstwerke. Für Jagdgeräte kamen speziell seine 
Jagddarstellungen wie seine Hirsch- nnd Eberjagd und 
seine „jagende Diana" - so an einem Radschloßgewehr 
in Chur - in Betracht. Auch durch seinen Formen- 
reichtum ist der Kreuzensteiner Besitz an PulverHaschen 
und Pulverhörnem in hohem Maße instruktiv. Hirschhom 
und Leder lieferten wohl in der Regel das Material; da- 
neben sehen wir aber auch das Rückenschild der Schild- 
kröte, große Hummerscheren, ja in einem Falle sogar die 
Geäfter eines Hirschen in gelungenster Weise verwendet 
und, wo es das Material zuließ, stets mit einer weiteren 
Bearbeitung von der Hand des Kunsthandwerkers. In 
das Hirsch- und Steinbockhorn wurden Figuren, mit- 
unter sogar ganze Szenen eingeschnitten, ebenso in Elfen- 
bein. Metalle und tierische Produkte fanden hier eine Ver- 
wendung und künstlerische Behandlung, wie wir sie kaum 
bei anderen Objekten in gleicherVielseitigkeit wiederfinden. 
Geschnitzles Wandbrett (Ge- 
wandhaken) aus Lindenholz mir 
den Krickeln eines Gams- 
basxardes. silddeutsch, um 1550 

	        
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