Die Folge der
Bildwerkeyondem
RegensburgerMa-
donnenrelief und
dem Grabstein des
Marchs von Nuß-
dorFf in Laufen an-
gefangen bis zu
dem Maria-Krö-
nungs - Relief in
Maria-Saal und
den sich ihm an-
schließenden
Skulpturen, bekun-
den eine stetig
fortschreitende
Entwicklung, so-
daß, wer nur die
Endglieder dieSeT Abb. 35. Apostelreliefa in der Sankt Georgskapelle auf Hohensalzburg
Reihe kennt, kaum
an eine Zusammengehörigkeit glauben möchte. Wer aber Glied um Glied
vergleichend betrachtet, dem fügt sich mühelos die Kette zusammen.
Valkenauer wurzelt tief in der Gotik. Seine Formenwelt, seine Technik
und nicht zuletzt die Empiindung, die seine Werke durchströmen, lassen
keinen Zweifel darüber, daß er dem Kunstkreise entstammt, in dem er zeit-
lebens gewirkt hat, der Salzburger Schule. Sichere Nachrichten über sein
Herkommen fehlen. Wenn es bei seiner Aufnahme im Salzburger Biirgerbuch
heißt: „Hans Valkenauer aus Regensburg", so berechtigt dies keineswegs
zu dem Schluß, daß er von dort stammt." Vielmehr bedeutet dies, nach
dem damaligen Sprachgebrauch, wie sich auch anderwärts belegen läßt,
lediglich, daß er dort zuletzt geweilt hat. In Regensburg läßt sich der Name
Valkenauer zu keiner Zeit nachweisen?" Ich nehme an, daß unser Meister
aus der salzburgischen Familie der Valkenauer hervorgegangen ist, die nach
Zillner Goldschmiede gewesen sein sollen und mit den Zeyringern in den
Jahren r468, r482 und 1494 bis 1495 Erbrecht auf dem Hause H. 53 am
Wagplatz Nr. 6 hatten."""" Da er im Jahre 1518 siebenzigjährig genannt
wird, muß er um das Jahr 1448 geboren worden sein. Wann er nach Regens-
burg ging, wissen wir nicht, ebenso nicht bestimmt, wann er von dort zurück-
kehrte. Nach dem Eintrag in das Bürgerbuch vom 18. Oktober 1479 „Hans
Valkenauer von Regenspurg" darf man schließen, daß es kurz vor diesem
' Hermann Grauen, Ein vergessenes Kaiserdenkmal, s. a. 0., Seite 49. v
'"' Hugo Graf von Walderdorü", der bewährte Forscher der Regensburger Vergangenheit, hatte die Güte,
rnir dies auf Anfrage zu bestätigen.
"u" Zillner, Geschichte der Stadt Salzburg, I (1885), Seite 27a. Nach gütiger Mitteilung Karl von Radingers
entbehrt Zillners Behauptung, daß die Valkenauer Goldschmiede waren, bis jetzt urkundlicher Belege.