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laufen.Von großerWirkung sind hier Richard
Teschnecks Wandbilder von ländlichen Um-
zügen und Tanzfesten in strotzendem Farben-
gepränge und dekorativ wie Teppiche. F. P.
EIPZIG. CHINESISCHE BRON-
ZENAUSSTELLUNG IM
KUNSTGEWERB EMUSEUM
(Eröffnung Juni oder Juli). Ostasiatische
Bronzen sind ein beliebter Basarartikel. Ex-
portwaren aller Stile und Formen kommen
massenweise nach Europa. Neben moder-
nem Hausgerät werden auch Nachahmun-
gen antiker Modelle an den Markt gebracht.
Besonders Japan exportiert vortreffliche
Fälschungen, die leider zu oft Eingang in
unseren Museen gefunden haben. Die For-
men entsprechen alten Zeichnungen chine-
sischerBücher und die gewachste Oberfläche
besticht das ungeschulte Auge, aber Material
und Ausführung sind minderwertig.
Wirklich echte chinesische Bronzen
aus dem XVII. oder XVIII. Jahrhundert sind
sehr selten, da in der Zeit der Chinoiserie
nur Interesse für die farbigen Porzellane vor-
handen war. Originale aus noch früherer
Zeit sind nur ganz vereinzelt während der
Kriegswirren von 1860 und in neuerer Zeit
nach Europa verschlagen. Eine umfangreiche
Spezialsammlung ist bisher nur im Musee Cernuschi zu Paris vorhanden. Im Jahre 1906
wurde in Japan eine Ausstellung der im Lande befindlichen chinesischen Bronzen ver-
anstaltet und trotzdem der kaiserliche Hof, die Fürsten und die Tempel ihre Schätze
hergeliehen hatten, sind in dem Katalog (Teishitsu makubutzukuan kuransho roku) nur
36 Gefäße aus antiker Zeit abgebildet, von denen wohl die Hälfte erst den nachchristlichen
Jahrhunderten angehören dürfte.
Die zahlreichen Grabhügel in China ließen die Hoffnung offen. daß Ausgrabungen
neues Material zutage fördern würden. Durch den Eisenbahnbau sind Millionen Kubik-
meter Erde bewegt worden, hunderte Gräber wurden bloßgelegt, aber neben zahlreichen
Töpfereien, oft in nachgebildeten Bronzeformen, kamen nur ganz wenige kleine Bronze-
stücke zutage. Die Bronze war in der alten Zeit ein begehrtes Material für Geld und Waffen
und wurde ebenso wie bei uns die Gold- und Silberarbeiten in Zeiten der Not eingeschmol-
zen. Antike Bronzen erzielen in Peking sehr hohe Preise und in Paris und Newyork werden
Tausende selbst für kleine echte Stücke bezahlt.
Es ist daher mit besonderer Freude zu begrüßen, daß ein junger deutscher Kauf-
mann, E. Knuth in Tsinanfu, eine Sammlung zusammengebracht hat, die in diesem Um-
fange und Qualität noch niemals in Europa gesehen worden ist. Nicht am Markt in Peking
oder Tientsin machte er seine Einkäufe, sondern aus erster Hand in der Provinz. Sein
Beruf führte ihn in entlegene, von Europäern selten betretene Gegenden der alten Kultur-
länder Shantung und Shensi, wo er bei Bauern und Beamten in zehnjähriger mühevoller
Arbeit alle Bronzen aufkaufte, die er als alt erkannte.
Arbeitstischchen, ungarische Esche mit Stahlbesehlä-
gen, Biedermeier-Zeit (Österreichisches Museum)