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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 10)

bibliothek, Sommerrefektorium), in Wilhering (Inneres, Kanzel und Chor- 
gestühl von Johann von Zell aus dem Rheingau). Das kirchliche Rokoko- 
möbel, wovon in Tirol, Oberösterreich, Steiermark noch manch gutes Stück 
vorhanden ist, zeigt entweder reichste Rocailleschnitzerei aus dem Kerne 
des Holzes heraus- 
gearbeitet oder freie 
durchbrochene 
Schnitzerei in der 
fröhlichsten Rok0k0- 
phantastik ist auf das 
Möbel aufgelegt und 
aufgesetzt (Beicht- 
stuhl in Viecht von 
Bildhauer Wissel, 
Propststuhl in Spital 
am Pyhrn). 
Das österreichi- 
sche Profanmöbel 
der Zeit ist in zahl- 
f ellos österreichischer 
Provenienz dem fran- 
zösischen verwandt, 
vielfach aber ganz 
anders in Aufbau 
und technischer Be- 
handlung, und dies 
um so mehr, je volks- 
tümlicher der Maria 
Theresien-Stil wird. 
Die Entwicklung des 
Wiener R0kokomö- 
bels aus dem Wiener 
Spätbarockmöbel 
wird uns klar, wenn 
Schönbrunn, Gloriette, Durchblick Wir die ursPrüngliche 
Einrichtung des Bel- 
vederes betrachten, wie sie uns in den Kleinerschen Stichen des Spiegel-, 
Service- und Vorzimmers entgegentritt. Daß I-Iildebrandt an dem Entwurf 
dieser Möbel beteiligt war, ist wohl anzunehmen, die großen Baukünstler 
der Zeit und auch die Maler, wie D. Gran, haben sich solchen Aufgaben 
stets unterzogen. Die Schnitzerei ist weniger entwickelt als in Frankreich, 
reiche Holzvergoldung ersetzt die Bronze. Nirgends verleugnet das 
österreichische Rokoko bei allem Schwung und Reichtum der Formen ein 
reichen Stückenzwei- .
	        
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