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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 4)

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Unter den Erwerbungen der PRÄHISTORISCHEN SAMMLUNG verdienen an 
dieser Stelle drei Posten hervorgehoben zu werden: bronzene Grabbeigaben aus der 
Gegend des alten Amphipolis im Bezirke Seres in Makedonien, vom Alter der Dipylon- 
Gräber und der mit ihnen auf gleicher Stufe stehenden älteren Abteilung unserer Hallstatt- 
Periode, etwa VIII. oder VII. Jahrhundert v. Chr. Es sind vornehmlich Schmucksachen. 
Neben Doppelspiralfibeln, Bogeni-ibeln, rosettenförmigen Appliken und kännchenförmigen 
Anhängseln ist ein Halsschmuck aus 22 zylindrischen, 7-5 bis xo Zentimeter langen 
Stücken besonders bemer- 
kenswert. Eine Bereiche- 
rung von allgemeinem In- 
teresse erfuhr die Samm- 
lung durch eine größere 
Auswahl von galvanopla- 
stischen Nachbildungen 
und Ergänzungen der dem 
XIV. bis XII. Jahrhundert 
v. Chr. zugerechneten kost- 
baren Funde, die Schlie- 
mann aus den fürstlichen 
Schachtgräbern von My- 
kenä erbeutete. Eigenartig 
ist die Gruppe von mehr 
als 60 zusammengedrück- 
ten etruskischen Helmen, 
die vor kurzerZeit in einem 
mittelitalischen Städtchen 
als Depotfund zutage ka- 
men, durch einen Kauf- 
mann nach Wien gelang- 
ten und von Herrn julius 
Bellak der prähistorischen 
Sammlung als Geschenk 
übergeben wurden. Es sind 
ganz gleichgeformte dünn- 
wandige Helme mit ein- 
fachern Grat und schmaler 
gerader Krempe, von der- 
selben Gestalt wie die Neu- 
gauer Helme. Etwa zwan- 
zig von ihnen tragen in Heinrich Fiiger(GrafSaurau) 
etruskischen Charakteren 
die Worte „Haspnas" eingeritzt, sicherlich der Name des Hauptmannes, dessen Abteilung 
einstmals die Helme gehörten. Sie dürften aus Anlaß einer Entwaffnung absichtlich 
unbrauchbar gemacht worden sein, sind jedoch im übrigen gut erhalten und von besonders 
schöner Patina. 
Die KUPFERSTICI-ISAMMLUNG DER HOFBIBLIOTHEK verzeichnet für das 
Jahr 1912 einen Zuwachs von 750 Nummern mit m31 Stücken (Einzelblättern, Bänden, 
beziehungsweise Mappen). Die Inkunabelformschnitte wurden um zwei interessante Blätter, 
einen frühen Reiberdruck, Apostel Matthäus (Schr. 1624) und einen großen Holzschnitt 
aus dem letzten Drittel des XV. Jahrhunderts, heiliger Hieronymus (Sehr. x537), ver- 
mehrt. Das Holzschnittwerk Albrecht Dürers konnte durch wichtige Blätter, wie zum 
Beispiel das Originaltitelblatt zur Kleinen Passion und das große Wappen Dürers B. x60, 
35'
	        
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