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Volltext: Monatszeitschrift XXI (1918 / Heft 5, 6 und 7)

sind." Der eine, 1737 nach Meißen gestiftet (Abb. 49), 
rührt von Matthäus Bleul her, von dem die Ägidienkirche 
in Nürnberg ein Dutzend reich ziselierte Wandleuchter und 
der Johannisfriedhof mehrere Epitaphien" bewahrt. Der 
Schaft ist in weich undulierenden Umrissen gedreht, 
während der andere (Abb. 48), den ELISABETH THOMAS 
I-IAISTERIN VON NURMBERCK EINE GEBORNE 
LEBZELTERIN DER KIRCHE ZU CLEEBERG [bei 
Leipzig] AM NEWEN IAHRSTAGE A. 162g verehrte, 
noch ganz scharfe Renaissanceproiile aufweist. Am Fuß 
die charakteristische Scheibe, die bei den Leuchtern für 
den Hausgebrauch schon vor der Mitte des XVI. jahr- 
hunderts in Nürnberg modern gewesen zu sein scheint. Paul 
Beheim notiert 1548 in seinem 
Haushaltungsbuch: „2 messe 
Leuchter unten mit breiten 
scheuben". Einer späteren Auf- 
zeichnung desselben Patriziers Abb.qg.Altarleuchterin 
- 1563 „einen messen leuchter Müssen. von Matthäus 
mit einem gruen glas und zwey 81ml "37 
rohren" - ist zu entnehmen, daß es im XVLJahr- 
hundert in Nürnberg auch Lampen von Messing 
mit GlasbehältergabJa, solche sind bereits 75jahre 
früherg 1488 kauft ein Herr von Tucher „ 3 mess- 
lein (messingen) Leuchter zu Lampen und die 
Glesser derein und Stück" - hier nachweisbar, 
wo im XVIII. Jahrhundert ein Lehrer eines der 
ersten Systeme von elektrischen Beleuchtungs- 
körpern konstruieren solltefhlik Nach Weigels 
Zeugnis von 1698 fabrizierten die Nürnberger Rot- 
schmiede „nach tausenderley Inventionen sehr 
wohl gemachte Lampen", und das waren sicher 
nicht bloß Ewiglichtampeln. Denn diese blieben 
von dem Tuchervschen Standardtyp der Sebaldus- 
"F Für die Erlaubnis zur Reproduktion der Klischees aus dem 
Sächsischen Denkmälerinventar (Band 39. Seite ng, und 15, Seite 8x) 
sind wir Herrn Geheimrat Gurlitt und Herrn Professor Bruck zu Dank 
verptiichtet. 
i" Unter anderm aus den Jahren r7zo (ovale Schrifttafel mit ein- 
fachem Lorbeerlcranz, auf dem Stein neben Nr. 44g); 1730 (Epitaph des 
Peter Butzawinkel: die Namensignatur mit Einzelstanzen eingeschlagen); 
1736 Bösch-Gerlach, Tafel 66, z; undatiert mit Scheurl-l-loltzschuher- 
Wappen: Stein Nr. 1505 (?); Trechsel beschreibt Seite 909 des Epitaph 
des Christoph Adam Gierisch von 1723 und Seite 922 den eigenen Grab- 
stein des Rotgießers „gantz neu, zierlich und leer" (das heißt noch ohne 
Epitaph). 
Abb. 50 Altarleuchter. nur Vgl. Krünitz „Lexikon", 59. Teil (l794)y Seite 3x3, eine nicht 
(Nürnberg, St. johanniskirche) weniger als 265 Seiten umfassende Abhandlung über Lampen. 
 
	        
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