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(Gesellschaft ztir Förderung der Bronze-Indhstrle.) Der Termin zur Ein-
sendung der Concut-renzarbeitenfür die im heurigen Frühjahre ausgeschriebenen vier
Preise, u. zW.: u) für Ciselir- oder Treibarbeiten; b) für Modellirarbeiten;
c) für Gravirarbeiten und d) v. Zichy Schülerpreise läuft mit 15. October d. J.
ab. Die Arbeiten sind an den Ausschuss (Oesterr. Museum, Stubenring 5) zu leiten. Die
nächste Versammlung der Gesellschaft lindet am 6. November statt, welcher eine Sitzung
der Jurymitglieder über die Zuerkennung der Preise der eingelaufenen Cdncurrenz-Arbeiten
vorangehen wird.
(Schnlangelegenheilzeim) Freitag den 15. September fand die feierliche Erbtfnung
der gewerblichen Schulen des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines statt: die der
Handelsschule, der französischen und englischen Sprachschulen, der
höheren Arbeitsschule und der Schneidereischule. Die gewerbliche Zei-
chenschule und die Nahschulen hatten schon mit l. September ihre Thätigkeit be-
gonnen, während die höhere Bilduhgsschule des Vereines, welche letztere, nebenbei
bemerkt, ausschliesslich allgemeiner wissenschaftlicher Bildung dient, mit 2. October er-
ölfnet werden wird. Die grosse Zahl von Schülerinnen, welche sich zu der oben er-
wähnten Schulerölfnudg eingefunden haben und von dem Ausschusse und dem Director
begrüsst wurden, stellten die Bedeutung und Tragweite der Schulen des Vereines in
klares Licht.
Detn zweiten Jahresberichte der Fachschule für Buchdruckereilehrlinge
in Wien entnehmen wir, dass dieses lnstitut sich immer weiter ausbreitet und seinen
Frequentanten Gelegenheit und Mittel bietet, sich in ihrem Berufszweige zu vervoll-
kommnen und auszubilden. - ln dem vergangenen Schuljahre wurde bereits eine dritte
Classe erolfnet, an welche sich in dem nächsten eine vierte reiht, so dass der Gesammt-
unterricbt vier Jahrgänge umfassen wird. Die Schüler erhalten Unterricht in der deut-
schen Sprache, mit besonderer Berücksichtigung der Orthographie und des Styles, in den
Elementen der für Buchdrucker wichtigsten fremden Sprachen, darunter auch des Grie-
chischen und Hebraischen, im Lesen von Manuscripten und Correcturen; in den Regeln
des Satzes und Druckes sowie in der Kenntniss der in den Buchdrucltereien zur Anwen-
dung kommenden Materialien; ferner Unterricht in der Stenographie, im Freihandzeichnen
sowie im gewerblichen Rechnen, in der Buchhaltung und Wechselkunde. Der Unterricht
wird an Sonn- und Feiertagen von 9 bis u Uhr Vormittags und an fünf Wochentagen
von 6 bis 8 Uhr Abends von tüchtigen Fachmannern im protestantischen Schulgebäude
auf der Wieden ertheilt. Die Schule wurde im vorigen Jahre von x48 Schülern aus 15
Druckereien besucht.
Am I6. October werden die drei Semestercurse der Baugewerksschule und
der erste Semestercurs der Schule für ornamentale Gewerbe an der neu creirten
Staatsgewerbeschule in Graz erdlfnet. Die Completirung erfolgt im Verlaufe des Schul-
jahres. Für das erste Jahr sind vom hohen Unterrichtsministeriuin bewilligt: 3000 H. als
ausserordentliches Erforderniss für Lehrmittel, 400 H. als ausserordentliches Erfordernisa
für Vorauslagen, Druck der Programme etc„ 500 H. für etwa nothwendig werdende Sub-
stitutionen, 300 H. für Aushilfen und Remunerationen, endlich iooo fl. für Stipendien.
Bei dem mit dem Schuljahre 1877178 eintretenden vollenrwickelten Stande der Schule
wird das Lebt-personale bestehen aus: einem Director, zwei Fachvorstßnden, sieben Leh-
rern und drei Assistenten. Das ordentliche Unterrichtserfnrdemiss für Lehrmittel, Kanzlei-
auslagen etc. ist vorläufig mit jährlich 700 H. festgesetzt; für die nachsten fünf Jahre
wurde ein Stipendienbetrag von je tooo H., ausserdem für Substitutionen, Remunerationen
und Aushilfen ein Betrag von 800 H. bewilligt.
An der k. k. Staatagewerbeschule in Reichenberg ist die Stelle eines Leh-
rers für Freihand- und geometrisches Zeichnen rnit dem Jahresgehalte von Eintausend-
zweihundert Gulden (izoo H.) 6. W., der Activitalszulage der lX. Rangsclasse von zwei-
hundertfunfzig Gulden (250 H.) 0. W. und dem Anspruche von fünf Quinquennalzulagen
von je zweihundert Gulden (200 H.) 6. W. zu besetzen. Anderweitig im Staatslehramte zu-
gebrachte Dienstzeit wird eventuell angerechnet. Bewerber, welche Befähigung nach kunst-
gewerblicher Richtung aufzuweisen vermögen, haben unter sonst gleichen Umständen den
Vorzug. Gesuche, belegt mit dem Curriculum vitae, Studienzeugnissen und künstlerischen
Arbeiten sind bis spätestens 20. October d. J. an das k. k. Ministerium für Cultus und
Unterricht in Wien einzusenden.
Mit t. October beginnt ein neues Schuljahr der vom lt. k. Handelsministerium er-
richteten Fachschule für Hnlzschnitzerei in Hallein, welche von dort ab mit
erweitertem Lehrplan arbeitet, und aus folgenden Fachabtheilungen besteht: n) Holz-
schnitzereischule, b) Kunsttischlereischule, c) Drechslereischule.
(ßvnwßßiwßßhrßibms m1 zwei Stellen an der gewerblichen Zeichen-
nnd Modellirachule in Innsbruck) Die Stelle eines Leiters dieser in Innsbruck zu
errichtenden Schule ist bts Neujahr 1877 zu besetzen. Bewerber um dies, steile sollen