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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XV (1880 / 174)

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nebst englischen Porzellanen und Faienccn, Geschenk an das Museum; - drei persische 
gravirte Metallschüsseln und ein paar Leuchter mit Nephrit, Eigenthum des Museums; - 
Credenz von J. Klopfer in Wien; - Schaukelstuhl von J. Pawandrak in Wien. 
(Vermehrung der Sammlungen das Oeaterr. Museums.) Seit Mitte vergan- 
genen Jahres wurden die Sammlungen durch folgende bedeutendere Stücke bereichert: 
Eine Statuette aus Porzellan, in Art der Fabrik von Capo di Monte, einen gefesselten 
Sclaven darstellend; - fünf Stücke persische Fliesen mit Figuren in Relief, darunter eInCSs 
in merkwürdiger Technik: Die Figur ist nicht wie bei den anderen Fliesen plastisch in 
Thon herausgearbeitet, sondern auf die gebrannte Platte in Wachs modellirt und mit 
Lackfarben bemalt; - hundert antike Vasen (Sammlung Scaramanga). Diese Gefäße, 
weniger durch die Art ihrer Bemalung als durch die Mannigfaltigkeit ihrer Formen aus- 
gezeichnet, wurden um das Jahr 1840 bei einem Hausbau in Athen aufgefunden. Die 
Sammlung gehörte früher dem k. griechischen Consul in Wien, Baron Mazurani, der 
sie bei der Wiener Weltausstellung im Jahre 1873 _in der griechischen Abtheilueg aus- 
gestellt hatte. Besonders hervorzuheben sind: Eine sogenannte Kotyle von sehr alter- 
thümlichem Stil, sechs Frauen, die Kränze in den Händen halten, tanzen einen geschlos- 
senen Reigen um das Gefäß; ein Lekythos mit der Darstellung der Tyrannenmorder; 
vier sogenannte Arybellen mit Iris, einer Sphynx, einer Flötenblaserin und einem sitzenden 
Mädchen in zierlichster Weise der rothen Figuren; alterthümliche (korinthische) Dosen, 
Flaschen und Krüge in größerer Anzahl; -- Braune Kanne, Steingut aus Bunzlau, mit 
einer Waffentrophäe aus den Befreiungskriegen; - orientalisirende Vase und Schale, 
sowie eine Anzahl Glaser, meist mit Glimmer verziert, von Lobmeyr; -- zweiundsechzig 
Stücke chinesisches Glas, darunter Glasßüsse zur Herstellung des chinesischen Emails, 
Ueberfangglaser, sowie Fläschchen und Schalen, meist von opakem Glas; - eine alt- 
serbische Lampe aus Zinn mit griechischen Aufschriften; - zwei Schulterspangen aus 
Silber mit großen Türkisen besetzt, persisch, die Türkisen sind mit Gold tauschirt; - 
eine gegossene Medaille aus Silber auf den Admiral van Tromp, 1653; - verschiedene 
kleinere Schmuckgegenstande deutscher Renaissance; - ein Thürgriff aus Bronze aus 
dem Fuggefschen Schlosse Nordendorf, x6. Jahrh.; - Votivhände aus Bronze, alt- 
persisch; - zwei Leuchter aus Bronze, Kairo; zur Saule des Leuchters sind auf einen 
Metallstab gereihte, mit Gold tauschirte Perlen aus Nephrit verwendet; - Becher und 
Spiegelcapsel aus Bronze, mit Silber tauschirt, Kairo, 16. Jahrh.; - Tasche aus rothem 
Sammet mit Goldslickerei, 16. Jahrh.; - batikte Steife aus Java und vier Blätter Vor- 
zeichnungen für solche StolTe mit braunem Wachs auf Papier; - eine Kloppelspitze mit 
Gold tambourirt, aus einem Tiroler Kloster; - drei gestickte Betttücher aus Bosnien; - 
eine Sammlung Fransen und Goldborten vom 16.-18. Jahrh.; - Stickereien in bunter 
Seide auf Leinwand aus Mittelasien; - spanische Atlas- und Damastgewebe aus dem 
17. Jahrh.; - ältere chinesische Gewebe mit Goldpapier im Einschlag. 
(Geschenke an das k. k. Oesterr. Museum.) Seine Durchlaucht der Fürst 
Johann Liechtenstein machte dem Museum zum Geschenke: Fünf Teller, päte sur 
päte, Fabrik Minton, weiße Figuren auf schwarzem Grunde, darstellend eine Seiltanzerin, 
ein Mädchen, welches die Pfeile der Liebe abwehrr, ein anderes, welches Amor in einer 
Laterne tragt, und Aehnliches dergL; eine braune Maiolikaschussel, im torso bezeichnet 
HPBPIRC 1687-; auf der Vorderseite im Boden der Schüssel ein Wappen (zwei Löwen, 
welche an einem Baurne hinauf springen), ringsum die Inschrift vPRESßYTER ANTONIVS 
MARIA CVTIVS PAPIENSIS-i, um den Rand wiederholt sich das Wappen dreimal 
im Ornamente und herum die Inschrift i-Anirna nostra sicut passer erepta est de laqueo 
Venantiumn; eine Schale und einen Becher aus venezianischem Glase; eine Sammlung 
von modernen englischen Gläsern und eine kostbare persische Stickerei in Gold und Seide 
auf Leinwand. 
Die Fabrik von Murano schenkte durch ihren Director G. Castellani Nach- 
ahmungen römischer und altvenezianischer Glaser, sowie Herr Ascoli in Bologna dort 
verfertigte Nachahmungen von Majolicatellern des 16. Jahrhunderts. 
Ferner erhielt das Museum das gestickte Kreuz einer Casel aus dem 16. Jahrh. 
(ehemals Sammlung Milius in Genua) von Herrn Adalbert v. Zinner; eine persische 
Eseltasche von Hen-n J. Adout; Fransenmuster von Herrn Ascoli in Bologna; Nadel- 
arbeiten des 18. Jabrh. von Frau Anna v. Wombadhoven; drei Gypsabgüsse nach 
Büsten der Frührenaissance von Herrn Courajod, Conservateur am Louvre: 1. Beatrice 
von Arragonien, die Frau des Matthias Corvinus, Königs von Ungarn, das Original in 
Marmor bei Herrn Dreifuß in Paris, a. eine Büste, welche Courajod für ein Porträt der- 
selben Königin halt, Original Marmor im Louvre, 3. Beatrice von Este, Frau des Ludo- 
vico Moro, Original Marmor im Louvre; einen Abguss des berühmten Wachskopfes in 
Lille, dem Rafael zugeschrieben, von Frl. Molly v_ Müller, und einen Abguss eines an- 
tiken Widderkopfes, Original Bronze bei Graf Prokesch-Osten, von Herrn Natter.
	        
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