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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVII (1882 / 199)

oetracnten 1st. uie tzrottnung dieser Ausstellung 1st au? den 24. Junl festgesetzt; über 
die Erotfnungs-Feierlichkeiten wird das Fest-Comite im Vereine mit der Direction 'des 
Museums demnächst schlüssig werden. Auch der Grabstein des um die Wiener Buch- 
druckergeschichte hochverdienten Denis, welcher sich in Hütteldorf befindet, kann durch 
das Entgegenkommen der Frau Hinterleitner in würdiger Weise erneuert werden und wird 
an der neuen Pfarrkirche in Hütteldorf seinen Platz finden. - Dagegen beschloss das 
Comite, da in Folge der auffallend wenigen Anmeldungen eine vollständige und dem 
heutigen Stande des Wiener Buchdrucks entsprechende Vertretung desselben unmöglich 
ware, das Project der modernen Abtheilung der Wiener Buchdruckerei ganz fallen 
zu lassen. 
(Cousins-Ausschreibung) Die -Wiener Zßllllflgll veröffentlicht ein Concurrenz- 
Programm für ein Monument zur Feier des zoojahrigen Gedenktages der 
Befreiung Wiens von "den Türken, das in der Halle des großen Thurmes_ von 
wo aus Starhernberg die Vertheidigung Wiens geleitet hat, aufgestellt werden soll. Die 
Concurs-Ausschreibung geht vom Unterrichtsministerium aus, welches die Preise der 
hervorragendsten Concurrenz-Arbeiten aus dem Fonde bestreitet, welchen der Reichsrath 
für Kunstaufträge bewilligt hat. 
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Die Enthüllung des Rauacher-Denkmals hat am 13. März d. J. in der Stefans- 
kirche stattgefunden. Der Entwurf des Monuments rührt vom Dombaumeister Schmidt 
her, der statuarische Schmuck ist eine Arbeit des Bildhauers Erl er, der ornamentale Theil 
vom Bildhauer Schönthaler ausgeführt. Das Denkmal befindet sich im Frauenchor der 
Stefanskirche unmittelbar neben der Gruft des verstorbenen Cardinals und des von ihm 
gewidmeten Glasfensters, und reiht sich in würdiger Weise den Grabdenltmälern jener 
Kirchenfürsten an, welche die Wiener Diöcese vor Rauscher geleitet haben. Es ist in 
Grisignano-Stein und im Style der deutschen Splllrenaissance ausgeführt, also in ienem 
Style. der mit den Grabmalern in ienem'Theil der Stefanskirche am besten übereinstimmt. 
Wir können es daher nur billigen, dass für das Monument nicht der gothische Styl ge- 
wählt wurde. 
(Vorlagenwerke für Holzschnitzkunst.) Wir machen unsere 
Künstler, welche sich mit der Holzplastik beschäftigen, und die Lehrer an 
Holzschnitzschulen auf einige Vorlagenwerke für Holzplastik aufmerksam, 
da dieselben von Kunstgelehrten ausgehen, welche wie Julius Lessing und 
H e fn e r -A 1 te ne ck volles Verständniss fürdie Bedeutung guterVorbilder aus 
der Blüthezeit der Heiztechnik haben. Die Titel dieser Werke lauten: 
Ornamente der Holzsculptur von 1450-1820 aus dem baierischen National- 
Museum. Geordnet und beschrieben von Dr. J. H. v. Hefner -Alteneck. 
Aufgenommen und in unveränderlichem Lichtdruck ausgeführt von J. B. 
Obernetter in München. Frankfurt a. M., H. Keller 1881 ff. Fol. - 
Holzschnitzereien des 15. und 16. Jahrh. im Kunstgewerbe-Museum zu 
Berlin, herausgegeben von Julius Lessing, Lichtdruck von A. Frisch in 
Berlin. Berlin, Ernst Wastnuth 1881 ff. Fol. 
(F. W. Badar.) Wir nehmen davon Notiz, dass F. W. Bader, in den letzten 
Jahren Associe der artistischen Anstalt R. v. Waldheim, sich wieder selbständig etablirt 
hat. Seit 1851 in Wien thätig, kann Bader das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, 
zur Beranbildung des Wiener Holzschnittes auf seine nunmehrige Höhe wesentlich bei- 
getragen zu haben. Bader kam, im Graveur- und Holzschnittfache gründlich ausgebildet 
von Dresden her aus Richter's Schule und fand gleich anfangs mit seinen Leistungen im 
Richtefschen Genre in Künstlerkreisen reiche Anerkennung, aber wenig Beschäftigung. 
Man war eben gewohnt. alle größeren Aufträge im Auslande ausführen zu lassen und 
Bader musste sich zuerst mit Graveurarheiten forthelfen. Allmälig besiegte er jedoch 
das heimische Misstrauen und die auswärtige Concurrenz und wurde seither auch vom 
Auslande mit ehrenden Kunstarbeiten des Holzscbnittes betraut. lm Jahre 1855 trat er 
mit R. v. Waldheim behufs Gründung einer größeren Unternehmung in Verbindung 
und entfaltete während I5 Jahren eine vielseitige Thatigkeit, bis er (869 ein eigenes In- 
stitut für Holzschneidekunst begründete. Im Jahre 1875 ward dieses lnstitut mit Wald- 
heim's artistischer Anstalt in Form einer Gesellschaft neuerdings verbunden. Wir werden 
wohl demnächst Gelegenheit haben, wieder auf eine Kunstleistung Bader's hinzuweisen,
	        
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