Kinder, die mit Vögeln spielen, von Francois
ite (1706-87), um 1745150 für den Königli-
Palast in Turin geschaffen. Das Oberlicht
ht dem Schauraum den Charakter eines Win-
rtens, der matte Glanz der Bleifiguren kommt
lfflich zur Geltung. Vielleicht könnte diese
entation ein Anstoß dafür sein, daB man auch
lropa der Bleiplastik wieder museale Auf-
samkeit schenkt. Vom Donner-Brunnen im
en Belvedere in Wien abgesehen, kann man
einer Stelle so die Schönheit des Materials
die Möglichkeit seiner künstlerischen Ver-
ung studieren.
der für Deutschland wichtigen Künstler, die
te Anregungen von den Arbeiten in Versailles
lhmen, war Gabriel Grupelio. Wohl nur als
fe war er in Paris dabei, als 1670171 das
o-Gespann Tubys und 1672 die Fontane (Py-
ie) Girardons in Blei gegossen wurden."
darauf nach Brüssel zurückgekehrt, entstan-
lort um 1689191 die Tritonen des Venusbrun-
im Hauptbassin des Terrassengartens hinter
Schloß het Loo, nach Grupellos Entwurf von
n Kleef in Blei gegossen." Zu einem großen
rnfang des 18. Jahrhunderts für Düsseldorf
lnten Brunnen, der 1738 nach Mannheim
portiert wurde und wesentlich erweitert wer-
oilte, schuf Grupelio lebensgroße Bleifiguren
liane und einer Nymphe," etwa zur selben
- um 1715 - entstand ein fast metergroßes
fix für die SL-Lamberten-Kirche in Kerkrade,
egrabnisstatte Grupellos."
lhre 1710 hatte Grupelio übrigens die Erlaub-
'halten, sein stattliches Haus auf dem Markt
lsseldorf durch ein neues Portal und eine Ba-
lde zu verschönern. Für das Portal schuf er
weibliche Büsten aus Blei auf einem schma-
'namentierten Sockel, hinten hohl gearbeitet,
lurch Übermalungen und Verwitterung arg
ellt sind," aber dennoch zeigen, daß damals
leiplastik sozusagen das Hauszeichen eines
tken Bildhauers darstellte, ja daß er sich ge-
rtlich in solcher Form selbst abbildete, wie
tlan Wenzinger 1762 in einem vergoldeten
atbiidnis aus Blei an seinem Wohnhaus am
rterplatz in Freiburg." im katholischen Sü-
lraren es nicht weibliche ailegorische Figu-
sondern Mariendarsteilungen: Die Hausma-
a von F.J. Günther in Bleiguß wurde in dieser
chrift vor kurzem abgebildet," das Bieirelief
onna mit Kind-r, das Balthasar Ferdinand
um 1770 für sein Haus in der Wiener Vor-
Floßau, Porzeilangasse 6, geschaffen hat
13), wird im Historischen Museum der Stadt
verwahrt."
ler Fiame Grupelio waren es auch sonst Fran-
l und Niederländer, die den Bleiguß von
(reich aus verbreiteten. in Kopenhagen stell-
ll. C. Lamoureux 1681-88 das Reiterstand-
{önig Christians V. aus Bleiguß her." in Eng-
wird Johan van Nost (aus Mechelrl stam-
I) als Pionier für den bleiernen Garten-
luck bezeichnet, sein Mitarbeiter Charpentier
37) gründete eine eigene Bleigießerei für
fblider." Louis Francois Floubiliac war seit
in London tätig, wo er auch 1762 starb. Er hat
eiche Portratbüsten aus Blei geschaffen (Dr.
Iirs. Salmon u.a.).
ankrelch selbst benutzte man zwar das Blei
lerkstoff für die Vorbereitung des Gusses -
(unstindustrie-Museum in Kopenhagen ver-
l ein Bieimodeii mit Einguß- und Luftröhren
3 Ziborium, Deutsch, 15. Jahrhundert. Messing vergol-
det, mit BleiguB-Figürchen und Bieiguß-Brustbildern,
Höhe 46 crn. Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdi-
nandeum
Anmerkungen 41 - 59
"Udo Kultermann, Gabriel Grupelio, täß, S. 34.
" Ebenda S. 59 und S. 242, Nr. 21; nur im Stich (Abb. 24) erhalten.
" Ebenda, S. 297, Nr. 165 und 167 (verschollen).
" Ebenda. S. 174 und 308, Abb. 98, 99.
"Ebenda. S. 177. 2861., Abb. 102, 103, 153. heute im Kunstmu-
seum Düsseldorf.
"Arno Schonberger, Deutsche Plastik des Barock, Die blauen Bü-
cher, 1963, S. 72. Kurlstepochen der Stadt Freiburg. Nr. 4M B.
"Gerhard F. Woeckel, Eine unbekannte Hausmadonna Johann
Baptist Straubs, alte und moderne kunst, 23. Jg., 1978. Heft
160I16l,S.30.
"Robert Waissenberger, Führer durch die Schausarnmiungen
des Historischen Museums der Stadt Wien, Wien 1975, S. 5D
(Nr. 250).
"Hermann LLler, Kunstgeschichte der unedlen Metalle (Hermann
Liter - Max Creutz, Geschichte der Metallkunst, Band 2), Stutt-
gart 1904, S. 619.
WHarald Keller, Die Kunsl des 1B. Jahrhunderts. Propyläen-Kunst-
gestähigtlte 10, 1972, S. 274 (J. Nost, T 17293). Neuhaus, FiDK 2,
p. 7 .
4' RDK 2, 1948, Sp. 1184 bzw. 1215 und Abb. 2 (Bronzeguß), dazu
Volk (wie Anm. 37). S. 235 und Anm. 7.
1' Peter Volk (wie Anm. 37), S. 213 nach dessen Dissertation über
Guillielmus de Grof (1676- 1742), Franklurl am Main 1964,
Druck Köln 1965.
"Volk, MünchnerJahrbuch 1967, 5.217, 236 (Anm. 25) u.Abb.7u.8.
4' Norbert Lieb, in: Thleme-Becker 34, 1940, S. 371i.
"Volk, S. 225f., 230. Zum Verhältnis der Legierung vgl. den Kori-
trakt mit G. R. Donner.
"Keller, Propyläen-Kunstgeschichte 10. S. 274.
5' Kurfürst Max Emanuel, Katalog 1976, Bd. 2, S. 265, N1. 610 und
Abb. Aus Blei gegossene und vergoldete Basrellels alnes Etta-
ler Altars wurden durch Brand 1744 zerston, s. Norbert Lieb,
Egid Verhelst a. A, Thieme-Becker a4, 1940, s. 249.
"o. Giedlorl-Welcker, Bayrische Rokokoplastik. J.B. Slraub und
seine Stellung in Landschaft und Zeit. München 1922. s. 3a und
Abb. 5a erwähnt das Material nicht. Vgl. Bayerische Fromrnlg-
kelt, Katalog München 1960, s. 255. Nr. 594, und Münchner Jahr-
buch für bildende Kunst 3. F., Bd. 17, 1966, S. 240, Abb. 11. Zu
Straub und Boos: Norbert Lieh, München. Die Geschichte seiner
Kunst, 1971, S. 22011., 233.
"Neuhaus, FlDK 2, Sp. 880, nach Lüer, S. 621.
venait pas a un monument de cette importanl
1714 hatte Kurfürst Max Emmanuel von Bayt
Paris den in Antwerpen 1676 geborenen Gt
mus de Grof als Hofbildhauer angestellt, d
Mai 1716 nach München kam. Dieser war wol
Anfang an dazu ausersehen, den Garten zu
phenburg mit vergoldeten Statuen, Grupper
Vasen aus Blei auszustatten. im Auftrag ar
Bauamtskassier wird er 1716 rrBildgüesser G
genannt, hweicher die Verförttigung einiger n
lenen Statuen nacher Nümpfenburg zu thur
be."
Geschaffen hat er beispielsweise zwei Bru
mit Puttengruppen aus vergoldetem Blei, 1
sen zu 7 Fuß 9Zoll Höhe, zwischen 1717 und
zuerst aus Gips geformt, dann bis 1739 grol
in Blei gegossen oder zerfallen, zwei Löwen,-
großen Neptun u.a. Erhalten haben sich in
Ben Saal der Badenburg im Nymphenburgel
ten zwei auf Fischen reifende Tritonen, 1721
standen, die zu den schönsten Schöpfunge
Münchner Plastik aus ienen Jahren zu z,
sind." Charles de Grof, der Sohn des 1742 ve
benen Guillielmus, war nach den Wirren
Österreichischen Erbfoigekrieges 1749 w
nach München zurückgekehrt, er wurde ab
als kurfürstlicher "Scuipteuru angestellt und
te einige der schon reparaturbedürftigen Blei
pen wiederherstellen.
Ein anderer aus Frankreich zugewanderter G
und Bildhauer war Jacques Viilemotte (1
den ebenfalls Kurfürst Max Emmanuel nach
chen berufen hatte. Er arbeitete 1718 für
phenburg, schuf am Anfang der zwanziger.
für SchloB Schleißheim um 5050 fl zwei ble
Vasen (rrMaikrügerr) "mit erhebten Historier
anderen Ornamenten-r, die am Eingang de:
kes aufgestellt warenf" Sie haben sich eb
wenig erhalten wie Guillielmus de Grof:
Schieissheim abandonirete vier schone plt
Gruppenu, die man nach Nymphenburg brz
1754 erfolgte eine durchgreifende Fleparalt
Bleiskulpturen im Nymphenburger Gartenp
re. Für das Becken der Flora-Fontäne schuf
les de Grof 1761 acht Frösche, zwei Schuh gr
einer Blei-Zinn-Legierung (Verhältnis 2:1),
1770 sollte er nzwey bleyene Drachen ver
genrtßß Erhalten blieben nur vergoldete Grt
von Putten und Schwänen im Speisezimme
Schlosses Brühlßt
Der aus Antwerpen stammende De-Grof-Sc
Aegid Verhelst (1696 - 1749) schuf um 1730
Wandbrunnen aus Blei für die Sakristei de:
sterkirche Ettai", etwas zierlicher und rokok
Biger als sein Lehrer. Johann Baptist Straub
bis 1794) hat für Grabmaler in Altötting ('
München-Bogenhausen (1754) und Au an
(1756) Figuren in Bleiguß geschaffen, man sc
ihm daher auch ein Kruzifix und einen Weil
serkessel in dieser Technik zu!" Noch Floma
ton Boos (l 1810) schuf für den Bürgersaal in
chen ein Porträtmedaillon zum Andenken al
Besuch Papst Pius' Vl. 1782 (errichtet 1786
ein zerstörtes Epitaph der Grafen von Daun
ehemals in der Katharinenkapelie von St. Pi
Den reichsten und berühmtesten Bleiguß r
österreichische Künstler hervorgebracht -
ses Urteil stammt von deutschen Kunsthl
kernig und ist daher nicht lokaipatriotisch ge
Wahrscheinlich war es wieder ein Spätstil, c
Donauraum seine bedeutendste Ausprägung
wie die Spätromantik oder die Spatgotik.