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detitschen Hinterländer Polen und Böhmen schlossen
sich dieser Art an; Statuta regis Poloniae 1563.
Kasten VII.
Deutsche Schweinslederbände, 16. Jahrh., 2. Hälfte.
Mit Ausbreitung des Ornamentationsstiles, wel
chen man heute deutsche Keuaissance nennt, wird
das Ornament der gepressten Buchdeckel verfeinert
und die Mitte durch ein Bild, entweder des säch
sischen Cliiirfiirsten — denn Sachsen ist der Hau]»t-
platz der Fabrikation — des Kaisers, der Beforina-
toren, oder mytliischer, biblischer und allegorischer
Frauen, wie: Venus, Lucretia, .Tndith, Portuna,
.Justitia etc. verziert. Den Grund bildet gewöhn-
lich Schweiiisleder. Messingecken vervollständigen
zuweilen den soliden Eindruck. Vorzüglicher iStem-
pel: Cäsar, Köln 1589.
Wamlkasteii E.
Deutsche Ledereinbände, 16. Jahrh.
An feineren Einbänden wurden auch die ein
gepressten Porträts und Wappen in nafiirlichen
Farben bemalt oder der Metallstempel in Gold auf
gedruckt (Hochdruck): ein Band mit dem Bildnisse
Ott Heinrich’s 1,550 (Dr. Figdor), ein anderer mit
dem Heiland am Kreuzwege 1591. (Stift Beigem.)
Lange noch, als schon alles Figürliche im Benais-
sance-Geschraack gebildet wnirdc, hatten sich gothisclie
Zierformen erhalten. Nürnberger Geschlechterblich.
16. «Jahrh. 2 Hälfte. (Graf Apponyi.)
Kasten VIII.
Französische und italienische Pergamentbände.
16. Jahrh., 2. Hälfte.
Die weissen Pergameiithüllen, welche schon
durch lange Zeit die Stelle unserer heutigen Bro
schüren vertreten hatten, wurden um die Mitte des
.Jahrhundertes mit feinen Goldornanienten verziert
und diese geschmackvollen Einbände am französi
schen Hofe allen anderen vorgezogen. Der Baud