seine Ausbildung vor 1604
in München erhaltenf
Es würde zu weit füh-
ren, wollten wir in eine
Prüfung aller der Skulpturen
eintreten, die Gerhard zum
Schmuck der Gärten und
Brunnen der herzoglichen
Schlösser geschaffen hat.
Den Wittelsbacher Brun-
nen der Residenz (Abb. 31)
halten wir wegen der bis
ins einzelne zu verfolgenden
Analogien zum Augustus-
Brunnen im großen und gan-
zen für Gerhards Werkfk
auch die vier Jahreszeiten
(Abb. 32) und die Virtus
(Abb. 33V) des bayrischen
Nationalmuseums dürften
aus seiner Werkstatt stam-
men. Auf eine der anmutig-
sten Erfindungen unseres
Meisters, die einer antiken
Diana vergleichbare viel-
gepriesene Bavaria auf dem
Rondell des Hofgartens
(Abb. 34) sei jedoch hinge-
wiesen. Sie stand vorher
"F Vgl. hierüber von Oechelhaeu-
ser in den "Mitteilungen zur Geschichte
des Heidelberger Schlosses", II, rägo,
Seite 170 ff.
"H Die gleiche Verbindung des
Brunnens mit dem Denkmal. Ähnlich-
keit des Grundrisses und Aufbaues ver-
glichen mit dem ursprünglichen Zustand
des Augustus-Brunnens. Schließlich die
stilistischen Beziehungen der Figuren. ä
Das Nationalmuseum in München besitzt
einen heiligen Hieronymus, der nach
einem kleinen, wahrscheinlich von Ger-
hard herrührenden, etwas veränderten
Modell des Flußgottes mit dem Fisch
auf der Rückseite des Wittelsbacher-
Brunnens gegossen ist. r Die Unter-
suchungen über den von jeher zu Ger-
hards besten Schöpfungen gerechneten
Abb. 36. Hubert Gerhard, Die Madonna auf der Säule des Marien-
platzes in München
Perseus-Brunnen im Grottenhof der Residenz, den Bassermann-jordan („Münchner Jahrbuch für bildende
Kunst". 1906, Seite E3 H.) dern F. Sustris zuschreibt, dürften noch nicht abgeschlossen sein.