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Volltext: Monatszeitschrift V (1902 / Heft 8 und 9)

tischenGesichtspunkt 
aus verurteilen und 
doch dem Künstler 
nicht Bewunderung 
versagen kann. Merk- 
würdig ist ferner, dass 
„Wohin?", ein reali- 
stisch gemaltes Bild, 
von grosser dekorati- 
ver Wirkung ist, wäh- 
rend „Amor der Sie- 
ger", beiwelchemdes 
Künstlers Absicht un- 
zweifelhaft auf eine 
solche Wirkung ge- 
richtet war, in dieser 
Hinsicht vollständig 
verfehlt ist. 
Obgleich es erst 
zehn Jahre her ist, seit 
Byam Shaw die Aka- 
demieschule doppelt 
preisgekrönt verliess, 
haterbeiseinerunver- 
Byam Shaw, Aus der Illustrations-Serie „Der Prediger Salomo" wüsthch?n Ausdauer 
(„Weiter sahe ich Stätte des Gerichts, da war ein goltloses UÜdATbCÄtSkTa-ftSChÜU 
WM" - ' -  1"- 16) so viel geschaffen, 
dass selbst eine kurze chronologisch geordnete Beschreibung seiner Bilder 
hier unmöglich wäre. Wir müssen uns daher auf das Wichtigste beschränken, 
obgleich kein Bild sein Atelier verlässt, welches nicht Beachtung verdiente. 
Sein erstes Auftreten in der Royal Academy war im Jahre 1893 mit „Rose 
Marie" nach einem Gedicht von Dante Rossetti. Auch in den zwei folgenden 
Jahren suchte Byam Shaw seine Motive in den Dichtungen des grossen 
Präraphaeliten. „Stiller Mittag" - jetzt im Besitz von Mr. F. Hollyer - 
illustriert die beiden letzten Linien eines Sonetts aus dem „Haus des Lebens": 
„Die enggesellige, sprachlose Stunde, 
Wo doppelt Schweigen Liebeslieder sang", 
während „Kreisartig sitzen sie" einer Stanze von Rossettis „Blessed Damozel" 
entlehnt ist. Mit diesen beiden Werken, welche in der Reproduktion notwen- 
digerweise viel verlieren, war Byam Shaws Ruf als Maler festgestellt, viel- 
leicht ein wenig zu schnell, da ihn, den verwöhnten Jüngling, die Gunst des 
Publikums zu jenen Exzentrizitäten verleitete, auf welche wir vorhin schon 
die Aufmerksamkeit gelenkt haben.
	        
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