chen (G) und der Tour Claudine (Z)
schützen die große, zur Abtei empor-
führende Treppe, von der man entweder
in den hochliegenden Teil der „Grande
Rue" gelangt oder, der Befestigung
folgend, auf die Plattform der mächtigen,
kreisrunden Tour du Nord Der
Blick von da hinüber nach den Höhen-
zügen, von denen Dörfer, Städtchen,
Einzelgehöfte in grünen Wiesen mit
reichlichen Baumbeständen herüber-
grüßen, ist entzückend. Dann folgtTurm
auf Turm, Bastion auf Bastion, zum
Teil noch mit den alten Mächicoulis
versehen, unten schräg anlaufend, um
heruntergeworfene Projektile zum Ab-
prallen zu bringen (Abb. 8). Andere
Bilder entrollt ein Gang über die „Rem-
parts". Durch das zum Teil dernolierte
Vorwerk (A) und einen von niedrigen
Abb. 26. La Crypte des Gros-Poliers" Substruk- Mauern umschlossenen Vorhof, in dem
tionen des gotischen Chorbaues, xVuliahrhundert X425 erbeutete englische
untergebracht ist, tritt man in einen
zweiten Hof, der durch eine äußerst geschmacklose Holzhalle und das Hötel
Poulard den alten Charakter in mehr als augenfälliger Weise eingebüßt hat.
Da sitzt zur Sommerszeit eine bunte Gesellschaft beisammen, zu der Albion
nicht weniger beisteuert als Gallien. Photographische Apparate aller mög-
lichen Formate liegen und stehen auf den Tischen herum, Fahrräder gibt's
massenhaft: das Reisen der meisten Menschen hat ja einen geschäftsmäßigen
Anstrich bekommen. Die Errungenschaften beziffern sich nach der Zahl
der verbrauchten Films, nach jener der im Automobil und per Zweirad
zurückgelegten Kilometer und der versandten Ansichtspostkarten. Die Post-
schalterdame erzählte, daß an manchen Tagen die Zahl dieser Art von
Mitteilungen fünftausend übersteige. Merkwürdigerweise sind sie mit keiner
Steuer belastet! Einen versöhnlichen Anblick bietet der riesige alte Koch-
kamin des Hotels, an dem die berühmten Omeletten der längst ins Jenseits
abgerufenen Veuve Poulard noch heute in vorzüglicher Qualität hergestellt
werden und wo sich weiter zahllose Hühner am Spieße über dem Feuer
drehen, bevor sie ihrem Endziele zugeführt werden. Das elendigliche Krä-
hen der Tierchen beim Massenmord hat mich mehr als einmal am frühen
Morgen geweckt und ließ etwas ganz anderes als Äußerungen einer Morgen-
andacht über meineLippen gleiten. - Weiter, durch ein zweites Tor, la Porte
du Roy (Q; Abb. 14 und x 5), geht der Weg ins Städtchen, zur „Grande Rue"
(Abb. 16). Unter den Wirtshaustüren stehen in der „Saison" aufgedonnerte