Fig. B. Detail in natürlicher Größe vom Einband Fig. 4
mani et amicorum, Blatt 52 ist leer. Die auf dem Titelblatt gemalten zwei
Wappenschilde sind schon sehr zerstört. Die Abmessung der Pergament-
blätter ist r6'5 X 11-6 Zentimeter, die der Deckel I7'8)(12 Zentimeter.
Den Inhalt des Bändchens bilden lateinische Gedichte des Giacomo
Tiraboschi, aus der Verwandtschaft des bekannten Literarhistorikers,
dem sein dichtender Vorfahr freilich unbekannt blieb. Die Sammlung
ist vom Dichter seinem Freunde Niccolo Lippomano gewidmet, der einer
hervorragenden Venezianer Patrizierfamilie angehörte. Aus den Gedichten,
die an einige Mitglieder der Familie gerichtet sind, lassen sich deren Ver-
wandtschaftsverhältnisse erkennen, so daß wir die Handschrift mit ziem-
licher Sicherheit zu datieren vermögen, worauf es in erster Linie ankommt":
Unser Tiraboschi unterrichtete nämlich den in der Stammtafel ersicht-
lichen Girolamo (Hieronymus) Lippomano, den er wiederholt als „Knabe"
bezeichnet, von dem wir freilich andrerseits hören, daß er schon lateinische
{F Vortreffliche Hilfsmittel boten die Stammbäume im Kod. 6x62 und die Daten des Kod. 6098 der Wiener
Hufbibliothek, beide freilich in recht Hiichtiger Schrift; zur ersten Orientierung ist daher Kod. 6x48 besser ver-
wendbar. Die Für unsere Zwecke in Betracht kommende Filiation ist folgende:
Francesco Lippomano,
(1446 verheiratet mit einer Tochter des Vettor Pisani)
Niccolo Antonio Marco Girolamo
{X480 verheiratet mit einer (1492 verheiratet mit einer (X496 verheiratet mit einer (1506 verheiratet mit einer
Tochter des Piero Doliin, Tochter des Gasp. Conta- Tochter des Francesco Tochter des Fantin Zorzi,
1- 153i) rini, 1- x527) Gritti, 1- 1543) 1' 1543)
Bekannter als diese ist jener Girolamo Lippomano, dessen Gesandtschaftsberichte aus Savoyen r553.
Polen x575, Neapel 1575 und x576 bei Alberi, Relazioni degli ambasciatori Veneti al Senate, Firenze x862 H.
gedruckt sind und der später, des Hochverrats verdächtig, einen tragischen Tod in Konstantinopel fand.