Venezianer Reliefspitze, gegen l 5 d. n. Gr. (K. k. Österreichisches Museum)
Figürchen, rein für die Lupe, angefüllt ist: ausgerückte Burgwache, spielende Burgmusik,
massenhaftes Publikum, eine höchst ergötzliche Zeitillustration. Anonym ist eine große
Kriegsszene „Verwundung des Oberstleutnants Karl Baron Rehbach vom Kaiser-Kürassier-
regiment in der Schlacht bei La Fere-Champenoise, 25.März 1814" (Sammlung des k. k.
Kämmerers, Obersten Baron Philipp Rehbach), der aus dem Besitz des Feldzeugmeisters
Baron Teuffenbach eine gezeichnete Skizze mit der alten Bezeichnung „Johann Peter Krafft"
beigehängt ist. Die Bilder gehen übrigens bis auf Füger und I-Iamilton zurück. Von Füger
sieht man zwei Hauptstücke: „Die Kreuzerhöhung" und „Sokrates vor seinen Richtern",
wo der große Idealisator es zu Wege gebracht hat, den sprichwörtlich häßlichen Welt-
weisen als schönen Mann hinzustellen. Hamiltons kleine Geiiügelbilder sind reizend scharf
Teller,
Wiener-Porzellan, um x78o (K. k. Österreichisches Museum)
und farbig; unter den idealen Land-
schaften Markos besonders eine kleine
Schlucht mit Nymphen, wo doch viel
Natur mitspielt, sehr hübsch; einige
große, sehr moderierte Landschaften
Schödlbergers, mit blassen Sonnen-
untergängen, steinernen Brücken und
dergleichen zeigen diesen Ausläufer
der Claudeschen Anschauung auf sei-
nem sicheren, nur zu sicheren Wege.
Steinfeld, Raffalt, Eduard Ritter kom-
men gut vor; der Genremaler Ritter
mit Landschaften, deren eine auf der
Rückseite ein aus Lofer 1846 datiertes
Blatt aufgeklebt hat, mit der Bleistift-
skizze eines Genrebildes, das laut
Beischrift dem Finanzminister Grafen
Panin in Petersburg gehört und r853
ein zweites Mal gemalt wurde. Von
F. G. Waldmüller sieht man zwei fa-
'milienhafte Bildnisse (beide Eigentum
der Frau Dr. Kolmer-Löwenfeld), die
noch nicht ausgestellt waren; der Herr
in schwarzem Frack, die Dame in