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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe VI (1871 / 74)

Programm der Sonntags-Vorlesungen. 
Dieselben werden - nach Schluss der kunstgewerblichen Ausstellung 
-- an Sonntagen von 10-11 Uhr abgehalten werden. Die näheren Be- 
stimmungen werden später bekannt gemacht werden. 
I. Uebersicbt der Stylarten, von Director R. v. Eitelberger. 
II. Grundsätze des Geschmacks, von Custos J. Falke. 
III. Prof. Dr. W. Exn er, Ueber die Fortschritte im Ausstellungs- 
wesen durch die Weltausstellungen. 
IV.-VI. Ueber Farbenlehre, von Prof. Dr. Ditscheiner. 
1. Farbe im Allgemeinen. Helligkeit, Sättigung und Intensität derselben. 
Zerlegung in homogene Farben. Mischen der Farben. Complementäre 
Farben. Mittel zu deren Herstellung. Contrasterscheinungen. 
2. Farben durch Absorption. Mischen der farbigen Pigmente. Farben 
dünner Plättchen, Farben trüber Medien, Farben der Metalle. Far- 
benänderungen bei künstlich gefärbter Beleuchtung. 
3. Zusammenstellung der Farben nach Paaren und Triaden. Isochromie, 
Homäochromie, Merochromie, Poikilocbromie, Anwendung der Cou- 
tour. Störende Illusion. 
VIL-IX. Ueber Säulenordnungen, vom Architekten C. Hauser. 
Zur Chemie der Thonwaaren. 
Vortrag des Prof. Dr. Hlasiwetz, gehalten im Oesterr. Museum am 8. Decbr. 1870. 
(Fortsetzung) 
Da die Waare aus schon erwähnten Gründen heim Scharifeuer noch- 
mals beträchtlich schwindet, d. h. sich zusarnmenzieht, so muss vorge- 
sorgt sein, dass sie während dieses Schwindens nicht am Boden der 
Kapsel aufklebt, was sie zum Verziehen und Reissen bringen müsste. 
Um ihr eine möglichst freie Bewegung beim Zusammenziehen zu sichern, 
bestäuht man darum den Boden der Kapsel zuvor mit einer ganz dünnen 
Schichte feinkörnigcn Sandes, auf dem sie während des Schwindens wie 
auf Rollen rutschen kann, ohne irgend wo anzubacken. 
Jedes Geschirr zeigt Ihnen darum da, wo es so aufsass, eine rauhe 
Stelle, einen Rand oder Ring, auf welchem beim Entleeren des Ofens 
noch etwas Sand haftet, der ahgekratzt und schliesslich abgeschliffen wird. 
Andere Geschirre hängt man an einigen prismatischen Zapfen auf, 
die durch Löcher in der Kapsel befestigt werden können (Finnen), noch 
andere stellt man auf {lache Thonscheiben (oder Pumhse) und schachtelt 
sie um Raum zu sparen ineinander; kurz, auch hierin waltet grösste 
Umsicht und Geschicklichkeit. 
Während des Ausnehmens schon wird die Waare sortirt, und die
	        
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