die Arbeit sehr; die freie Führung des Instrumentes würde ohne einen
bemerkenswerthen Effect unverhältnissmäßig viel Zeit erfordern. Ebenfalls
eingekratzt sind die Randeinfassungen, indem das gezähnte Instrument
den Rändern entlang stets in gleichem Abstande von denselben geführt
wird. Die Vertiefungen für die Beinplättchen sind mit entsprechenden
Schneidewerkzengen, kleinen Stecheisen etc. hergestellt. (Weitere Certosa-
Arbeiten siehe: Tisch in Ebenholz mit Beineinlagen, und Armlehnstuhl
in Nussholz mit Bein- und Buchsholzeinlagen in der Möbelsammlung des
k. k. Oesterr. Museums. Ferner Abbildungen von Armlehnstühlen in:
Collection S pi tzer, Meubles et bois sculptes; Katalog der Kunstsammlung
von L. Gedon, München 1884.; dann von einer Sitzbank in wljart pour
tousw 188g.)
Als man bei den Arbeiten des Mittelalters die einzelnen Mosaik-
plättchen verwendete, wurde zunächst aus dem massiven Holze des
Grundes die Gesammtform eines jeden solchen Plättchens ausgehoben und
dasselbe hierauf eingesetzt, beziehungsweise eingeleimt. Wenn wir nun
jedes derartige aus vielen kleinen Theilen zusammengefügte, in sich
musterbildende Mosaikplättchen als ein Ganzes auffassen, als ein in sich
abgeschlossenes Decorations-Element, das in die Oberfläche eines
Gegenstandes eingelassen wird, so haben wir wieder die Technik der In-
crustation vor uns und damit den ersten Beriihrungspunkt zwischen
verschiedenen Arten eingelegter Holzarbeit, den Uebergang von der ln-
crustation zur lntarsia. Später, als die Arbeiten reicher wurden,
fügte man ganze Flächen aus Sternen und Bändern zusammen und fur-
nirte die so hergestellten Blätter auf das hiezu bestimmte Blindholz, d. h.
man leimte sie auf den Kern des betreffenden Arbeitsstückes auf. Eine
interessante Arbeit dieser Art. einen alt-italienischen Bildrahmen, enthält
die betreffende Sammlung des k. k. Oesterr. Museums.
In ihrer Wesenheit ist die Technik dieses Mosaiks bis auf unsere
Tage die gleiche geblieben, obwohl man heute bereits fahriksmäßig und
mit Maschinen Mosaiken erzeugt. Wir erinnern hier an das Zunächst-
liegende, eine Fabrik in Wien, mit ausgebreitetem Geschäftsbetriebe; es
ist die Firma Podany. Eine große Anzahl Muster derselben, welche die
Fülle der Motive erkennen lassen, die sich aus den verschiedenen Com-
binationen gleicher Elemente ergeben, finden sich in den Sammlungen
des k. k. Technologischen Gewerbemuseums in Wien.
Aber trotz solch' fabriksmäßiger Herstellung von Holzmosaik gibt
es in Oesterreich auch Orte, an denen dasselbe noch handwerksmäßig
erzeugt wird. Die Fachschule zu Cortina d'Ampezzo in Tirol hat
neben anderem die Aufgabe, diese Technik zu pliegen und die Samm-
lungen des k. k. Technologischen Gewerbemuseums enthalten eine Reihe
Muster, welche dorther stammen.
Zunächst verweisen wir auf jene Gattung von Mosaik, die heute
noch unter dem Namen: wBombay-Waareu in Ostindien erzeugt wird,