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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart ; Weltausstellung 1873 in Wien ; Erste Reihe: Rohproduction und Industrie

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Torf-Terrain, im Umfange von nahezu acht Quadratmeilen und theil- 
weise schon nach Galizien übergreifend, befindet sich auf den terrassen 
förmigen Thalsohlen des obersten Arvathales, ausserdem noch berühmt 
durch die seltenen Funde von Ueberresten des Kiesen-Elen. Ueberdies 
werden in der Zips am östlichen Fusse der Tatra-Kette und in der 
Sandstein-Zone des Karpathen-Zuges überaus ergiebige Torflager 
verzeichnet. Die Flachmoore bedecken in der ungarischen Tiefebene oft 
viele Quadratmeilen Land. Im Flussgebiete der Theiss gehört Sumpf 
und Morast zur Kegel. Das grösste Sumpf-Terrain mit endlosen Flach 
moor-Bildungen in einer ungefähren Ausdehnung von dreissig Quadrat- 
Meilen liegt mitten im baumlosen Tieflande mit dem Centrum Füszes 
Gyarmath westlich von Grosswardein. Der vielgenannte Hansäg, 
eine torferfüllte Austränkung des zeitweilig völlig wasserleeren Neu 
siedler Sees, enthält allein gegen acht Quadratmeilen Moor. Ausser 
diesen hervorragenden Torfgebieten besitzt Ungarn noch zahlreiche 
kleinere und grössere Moorflächen, welche sich oft meilenlang im Inun- 
dations-Bereiche der Flüsse hinziehen. Von den vielen Torf-Districten 
Siebenbürgens verdient das ausgedehnte, fünf Stunden im Umkreise 
messende Torf-Terrain am Fusse des Büdös-Berges im Lande der 
Szekler eine besondere Erwähnung. 
Das torfreichste Land in der westlichen Keichshälfte ist ent 
schieden das Königreich Böhmen, in dessen Grenzgebirgen Boden- 
Beschaftenheit und klimatische Verhältnisse zur Bildung von Hoch 
mooren ungemein günstig zusammenwirkten. Das Erz- und Kiesen- 
Gebirge, der Böhmerwald, das hercynisch-sudetische Gebirgsmassiv 
und weiterhin die mährisch-schlesischen Karpathen sind ungemein 
reich an Torf. Ferner werden in Galizien an den Flussniederungen 
der V eichsel und des Dniesters grossartige Flachmoore angeführt, 
und nicht minder torfgesegnet sind gleichfalls die flachen Landstriche 
am Pruth und Sereth. Für die Bukowina sowohl, wie für Galizien 
bergen noch ansehnliche Torfvorräthe die nördlichen Abfälle der 
Karpathen-M and, welche die sarmatische Ebene von dem Keichs- 
Complex der ungarischen Krone scheidet. 
In den cisleithanischen Alpenländern mit ihren ausgeebneten 
Vorlagen, wie in Vorarlberg, Tyrol, Salzburg, Ober- und Nieder-
	        
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