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BAU- UND WOHNUNGSKUNST 
HEFT 12 
ist sie hier zur Schande geworden. Das ist nicht 
einfaches Wohnen, sondern „weiches Holz", das 
seinem Besitzer zuraunt: „Sieh’, Du hast kein Geld.“ 
Vieles, vieles könnte man noch erzählen über die 
Möglichkeiten, die der Architekt in dieser schwersten 
Zeit für seine Betätigung fände. Aber es wäre immer 
nur die eine Mahnung, zu lieben, wo alles haßt. 
Man lege den Menschen, deren Blick Sorge und Haß 
zu Boden senken, das Glück vor die Füße! Wenn 
die Dachkammer ihre Bestimmung erfüllt wie die 
Peterskuppel die ihre, dann muß keiner das müde 
Auge zu ihr erheben, um das Lichte zu schauen. 
Verwandeln wir die nackteste Erde in ein Paradies, 
dann tut der Himmel von selber mit! 
SOMMERHAUS IN KALKSBURG. 
VON FRANZ TORKA. 
(Zu den im vorigen Heft veröffentlichten Abbildungen.) 
M 
fjBER Franz TORKA haben wir in der voraus- tiker wie als Tektoniker. Eine offene Frage ist 
gegangenen Nummer unserer Zeitschrift schon dabei nur die, ob denn Innen- und Außenerscheinung 
in dem Berichte über die Architekturausstellung im dieses „Sommerhauses“ miteinander in Einklang 
Atelier des akademischen Malers Alfred Waagner. 
Künstlerhause einiges gesagt. Sein Entwurf eines 
„Sommerhauses“ bestätigt das Gesagte mehrfach. 
Vor allem wird man auch hier (in den Innenräumen) 
den Ornamentiker spüren, dessen Phantasie sich 
gerne in denkbar freiester Weise in einer gewissen 
bizarren Linienführung ergeht. Viel strenger, ja an 
klassische Vorbilder gemahnend, ist Torkas äußere 
Architektur gehalten. Sowohl die Straßenfront — 
die in zwei Varianten durchgebildet ist — als auch 
die Gartenfront tragen einen klassizistischen Zug. 
Originell aber ist Torka ebensosehr als Ornamen- 
stehen? Mich will dünken, daß, wer dieses Haus 
betritt, im Innern manche Überraschung erleben 
wird, auf die er, nach dem Äußern zu schließen, 
nicht gefaßt gewesen ist. Aber vielleicht ist gerade 
das Absicht des Künstlers! Übrigens hält in den 
Originalen die Farbengebung Innen- und Außen 
erscheinung besser zusammen, als es die farblose 
Wiedergabe vermuten läßt. 
Wir werden Torka noch mehrmals Gelegenheit 
geben, Proben seiner auf alle Fälle starken und 
originellen Begabung an den Tag zu legen. —gg. 
VERBAUUNGSPLAN ZUR WALDSTADT LAINZ BEI WIEN. 
ENTWORFEN VON BAURAT EUGEN FASSBENDER. 
Schluß. 
A.N weiteren Vorschlägen seien kurz folgende in 
bezug auf Selbstverpflegung, Gesundheitspflege, 
Arbeitsgelegenheit und Volkbelustigung erbracht: 
ANBAUFELDER. Die Selbstverpflegung ist für 
die Bewohner einer Siedlung gedachter Art 
von 
größter Bedeutung. Vornehmlich werden hiezu die 
Hausgärten und die Haustiere kleinerer Gattung 
dienen. In vermehrtem Maße werden größere An 
bauflächen für Gemüse und Obstzucht sehr erwünscht 
sein. Hiezu sind in der Südostecke des Gebietes
	        
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