Beilage zu Nr. 42.
Was dagegen insbesondere die Teppiche betriiR, so greift auch hier bei uns der
Geschmack am Orientalismus im Publicum wie in der Industrie immer bedeutender um
sich. So sahen wir dieser Tage wieder zwei höchst gelungene Teppiche der grössten Art
aus der Ebergaseinger Fabrik der Herren Hass und Söhne mit Beniitznng von Motiven
aus dem österreichischen Museum. Ueberhaupt ist in Beziehung auf die Frage, die wir
hier besprechen, nichts lebrreicher als ein Gang durch das glänzende Etablissement der
genannten Firma am Stockimeisenplatz.
Während im alten Local desselben die modern-europäische Ornamentation durchaus
vorherrschte, ja fast allein zu sehen war, gibt in dem neuen die orientalische Weise, die
orientalische Farbenstimmung entschieden den Ton an. Es sind echte wie imitirte Gegen-
stände, die hier zusammentreffen; eigenes Fabricet, die gllinzeudsten Erzeugnisse der Indier,
der Perser und Türken, die Imitationen der Franzosen geben sich hier ein Rendez-vous
und sie harmoniren h-efdich zusammen und beleidigen nicht das Auge mit dem schreien-
den Lärm von Farben und unsinnigen Ornamenten, die man sonst in den Teppicheusstel-
lungen zu finden gewohnt war. Auch in der Decorationsenstalt von Schmidt und Sugg
findet man ein trefdiches Lager orientalischer und orientslisirender Steife, welche diese
Anstalt mit Vorliebe verwendet.
Eine Seite der orientalischen Kunsttechnik scheint aber von moderner Nachahmung
und Benützung noch gänzlich unberührt zu sein. Das ist die Metalldecoration, die Gold-
und Silberhaschirung auf Eisen, Stahl und Bronze. Und doch könnte sie für unsere Luxus-
gulanteriewaaren, für unsere Bronze- und Waüenfsbrikanten eine wahre Fundgrube werden;
sie könnte unseren eisernen Oasntten die trefßiehste Deeorstion geben. Im österreichischen
Museum finden sich die schönsten Beispiele und niemand scheint sich darum zu kümmern.
Ueber diesen Gegenstand aber sprechen wir ein anderes Mal ausführlicher. Es wird auch
Gir ihn die Zeit der Verwendung kommen, so wie sie Hi: die orientalischen Gewebe bereits
angebrochen ist. (Wr. Ztg.)
Zweites Verzeiehniss
der Mitglieder des Vereiues zur Förderung der Kunstgewerbeschnle.
Als Gründer sind ferner beigetreten:
Se. k. k. Hoheit Erzherzog Franz Karl. . E. 500
Se. k. k. Hoheit Erzherzog Albrecht . . „ 300
Se. Durchlaucht Fürst Msx Egon zu Furstenbe g... . „ 500
Se. Durch]. Prinz Hobenlohe-Schiilingsfiirst, k. k. Obersthofmeister (als
Berichtigung des ersten Verzeichnisses) . , . . . . . . . . . . . . . . . , . . . . . . . .. „ 300
Se. Eminenz Joseph Othmar Cnrdinnl Runscher, Fürst-Erzbischof von Wien „ 300
Se. Hochgeboren Ernst Graf Hoyos-Sprinzenstein, k. k. Kämmerer. . .. „ 300
Se. Hochgeboren Hans Graf Wilczek, Beicbsrsth . .. „ 300
Se. Hoebgeboren August Graf Brennner-Enkevoirth .. .. „ 200
Se. Hochgeboren Engen Graf Larisch in Gross-Kuusehitz m k. k. Schlesien „ 200
Sa. Hochgehorsn Rudolf Graf Hoyos-Sprinzeustein, k. k. Kämmerer. . . .. „ 100
Se. Exc. Adolf Freiherr v. Prstoheverß, Lsudesmarschnli von N.-Oesterreich „ 100
HerrAnselmFreiherrv,Rothscbildnn... . . „ 600
Herr Friedrich Schey Edler v. Koromla, k. k. pr. Grossb ndler „ 400
Herr Louis v. Haber, Guts- und Fabrikeubesitzer .. . .. . „ 500
Herr Franz Mayr v. Melnhof, Gnts- und Eisenwerksbesitzer „ 100
Herr Lewpold Popper, Branbulsbesitser in Scbwechst. . . .. „ 500
Herr Heinrich Dusche, Fsbrlken- und Beaiitäteubesitzer . „ 300
Hen-Adalbertlinnexyßmquiar . . . . .. .. „ 300
Herren August Kiifferle k C0mp., Leinenwurenfabrik. , 300
Hen- Emil Biedermnnn, Juwelier. . . _ . . . . . . . . . . .. ... . „ 300
Herr Joseph de Cente, Sbsingnt- und Porcelinnziegeltnbrik in W . „ 100
Herren Gebrüder Eeganhart, Leinenwusrenfabrik . . . ... . . . „ 100
Herren Hau B Czjek in Schls-ggenwnldnüu . . , 100
Herr W. A. Lulliwig, k. k. Hufjnweliez . . „ 100
Hurt Johann Klein, Stsindrlwkereibesitxer . . . . . . . . . . . 4 n 199
Summe der vorstehend aufgeführten Griindnngsheitrßge G. 6.700
Hiezu Summe des 1. Verzeichnisses „ 1 120
Gesammtsumme der bis jetzt eingegnngenen Gründungsbeiträge ü. 1 82)
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