Seite 94
Internationale Sammler- Zeitung
Nr. 10
Kugelförmige Hängeuhr aus vedetergolm Messing, Lorenz
Rehfus in Brig, 18. Jahrhundert, K 1250; Nr. 290, Wanduhr,
bestehend aus rundre Kupferscheibe mit getriebenem Blumen
werk, Johann Sayter, Ulm, Anfang 18. Jahrhundert, K 600;
Nr. 291, Silberne Taschenuhr, Rodet in London, 18. Jahr
hundert, K 270; Nr. 292, Taschenspindeluhr, Anfang 18. Jahr
hundert, K 450; Nr. 293, Silberne Taschenspindeluhr, Englisch,
18. Jahrhundert, K 350; Nr. 294, Kruzifixuhr aus vergoldeter
Messinbronze, 17. Jahrhundert, Meisterzeichen: „A. S.“,
K 3100; Nr. 295, Kleine runde Tischuhr, Werk von Jarate
in London, Mitte des 18. Jahrhunderts, K 1500; Nr. 296,
Eiuhr, Uhrmacher Wolfgang Günzl, 17. Jahrhundert, K 1500;
Nr. 297, Große Tischuhr, Andreas Zeidlmayer in Früdberg,
Ende 17. Jahrhundert, K 1300; Nr. 198, Taschenuhr, I< 160;
Nr. 299, Standuhr, Meisterzeichen: „G S“, 17. Jahrhundert,
K 560; Nr. 300, Standuhr aus Elfenbein, Auf der linken Kante
unten bezeichnet: „Johann Christoph Trefler, Lindaw, 1653.“,
K 900; Nr. 301, Standuhr, mit aus Holz geschnitzten antiken
Kriegern, Fabeltieren, Blumen, reich durchbrochen, im Stile
Louis XVI., von Kulimann in Wien, K 3300; Nr. 302, Wanduhr
mit ovalem bemaltem Zifferblatt auf Spiegelglas, in reich
geschnitztem, teilvergoldetem Barockrahmen, K 3/0, Nr. 303,
Runde astronomische Uhr, Deutsch, um 1700, K 2300; Nr. 304,
Taschenuhr, goldemailliert, in Blau und Rot, mit echten
Perlen reich besetzt, von Taucher a Paris, Ende 18. Jahr
hundert, K 1000; Nr. 305, Süddeutsche Taschenuhr, Mitte
17. Jahrhundert, K 300; Nr. 306, Astronomische Kunstuhr,
16. Jahrhundert, K 1650; Nr. 307,. Sechsseitige Tischuhr aus
Messing, Benjamin Zoll in Dantzig, Anfang 18. Jahrhundert,
K 1000; Nr. 308, Süddeutsche Taschenuhr, Lederetui mit
Bezeichnung des Eigentümers; „Hans Jakob R. Schillinger,
Leoben 1630.“, K 1450; Nr. 309, Halsuhr aus vergoldetem
Messing, Mitte 16. Jahrhundert, K 2000; Nr. 310, Goldene
Taschenuhr, Werk von Cabrier, London, 18. Jahrhundert,
K 1500 und Nr. 311, Monumentale astronomische Uhr, Werk
eines österreichischen Uhrmachers des 17. Jahrhunderts,
auf der Rückseite eingraviert: „renofirt anno 1792 Josephus
von Schaufel“, K 19.000. (Schluß folgt.)
Chronik.
Bilder.
(Ausstellung russischer Bilderdiebstähle in Kiew).
Während der Russenherrschaft in Galizien hat ein böses Miß
geschick über den polnischen Büchereien und Bildersamm
lungen gewaltet, da es sich die für die Befreiung der polnischen
„Schwesternation“ schwärmenden Tschinownicks angelegen
sein ließen, die Bücherschätze, Bilder, Zeichnungen, Hand
schriften und Kunstgegenstände in den besetzten Gebieten
in Beschlag zu nehmen und nach dem Innern des Zarenreiches
wegzuschaffen. Ganze Büchereien und Gemäldesammlungen,
Eigentum von Majoraten oder von Privatpersonen in Galizien,
verschwanden binnen kurzer Zeit spurlos, um hernach in
Petersburg, Moskau, Kiew usw. als viel angepriesene Kriegs
beute wieder ans Tageslicht zu kommen. Seltene Bücher,
die von diesem Raube herrührten, wurden, wie die Zeitschrift
„Polen“ berichtet, in den letzten Monaten von russischen
Händlern zum Kauf angeboten. Nunmehr berichtet die Kiewer
Zeitung, daß dem Städtischen Museum in Kiew eine Reihe
von kostbaren Bildern aus der Sammlung des früheren öster
reichischen Ministers des Äußern, GrafenAgenor Golu chowski,
zur „Aufbewahrung“ überlassen werden sollen. Russische
Sachverständige stellen fest, daß von den 19 erbeuteten Bildern
16, darunter zum größten Teil echte alte Werke und Kopien
hervorragender alter Meister, einen hohen Kunstwert haben.
.Vis besonders wertvoll werden eine Anbetung der heiligen
drei Könige, vielleicht von Jordaens und eine Madonna,
anscheinend ein echter Murillo, bezeichnet.
Handschriften.
(Die Königinhofer Handschrift.) Aus Prag wird
uns berichtet: In der unter dem Vorsitz des Präsidenten
Dr. Friedrich Prinzen zu Schwarzenberg abgehaltenen
Jahresversammlung des Tschechischen Museums wurde nach
einem Bericht der Kommission für die Revision der Museums
sammlungen beschlossen, daß die sogenannte Königinhofer
Handschrift aus der Sammlung von Handschriften des
14. Jahrhunderts ausgeschieden und in die Handschriften
sammlung aus dem zweiten Jahrzehnt dös 19. Jahrhunderts
eingereiht werde. Durch diesen Beschluß ist nun von maß
gebender Seite der jahrzehntelange Streit um die Frage der
Echtheit; der Königinhofer Handschrift endgültig entschieden.
Es wird damit anerkannt, daß die die Bezeichnung Königin
hofer Handschrift führenden Dichtungen, die der Slawist
Wenzel Hanka am 16. September 1817 im Kirchturm von
Königinhof aufgefunden haben wollte, keine aus dem 14. Jahr
hundert stammenden alten tschechischen Dichtungen sind,
sondern aus dem zweiten Jahresabschnitte des 19. Jahrhunderts
stammen, also aus der Zeit vor der angeblichen Auffindung
durch Hanka.
Numismatik.
(MünzVersteigerung in London.) Dieser Tage hat in
London eine sehr interessante Versteigerung alter englischer
Münzen stattgefunden, wobei trotz der durch den Krieg her
vorgerufenen Geldknappheit recht ansehnliche Preise erzielt
wurden. Es gelangten Münzen aus der römischen Zäsarenzeit,
aus der vorchristlichen Keltenzeit und dann der Reihenfolge
nach bis zur Periode der Könige aus dem Hause Tudor zur
Versteigerung. Kupfermünzen von der Größe eines Penny aus
der Zeit des Erzbischofs Wulfred von Canterbury (Jahr 805),
aus der Regierungszeit des Königs Alfred des Großen (871 bis
900), des Königs Heinrich I. (1100 bis 1135) und des Königs
Stephan (1135 bis 1154) erzielten einen Preis von 20 Pfund
Sterling. Zum Kaufe standen auch zwei gut erhaltene Gold
münzen mit den Bildnissen des ersten Königs aus dem Hause
Tudor, Heinrich VII,, und des Königs Eduard VI., des Sohnes
Heinrich VIII. Sie fanden Abnehmer zu je 22 Pfund Sterling.
(Zur Erinnerung an unsere Helden!) Wir erhalten
folgende Zuschrift: „Wenn auch die Erinnerung an unsere für
das Vaterland in den Tod gegangenen Helden in den Herzen
ihrer Angehörigen und Freunde unverlöschlich fortleht, so
ist es dennoch unsere Ehrenpflicht, sie auch in unseren Kindern
und Kindeskindern durch ein äußerlich Ehrenmal zu erhalten.
Das große Opfer, das das Vaterland von ihnen gefordert hat,
darf nicht nur mit den Tränen unseres stolzen Schmerzes
gewürdigt werden, sondern gebietet uns, daß wir über dem
großen Preis desselben, die Freiheit der Heimat, nicht den
Einsatz des Herzblutes unserer Söhne und Brüder vergessen.
Unter den mannigfaltigen anerkennenswerten Versuchen,
ein dieser Aufgabe gerecht werdendes Ehrenmal für unsere
toten Helden im deutschen Volke zu verbreiten, ragen an
Sinnigkeit und künstlerischem Werte die von B. H. Mayers
Hof-Kunstprägeanstalt in Pforzheim ausgeführten Medaillen