heiten und Tugenden durchdringt,
Zwar kann sie ihn nur selten hervor-
bringen, weil ihren Ideen gar viele
Bedingungen widerstreben. Dagegen
tritt nun die Kunst ein; denn indem
der Mensch auf den Gipfel der Kunst
gestellt ist, so sieht er sich wieder
als eine ganze Natur an, die in
sich abermals einen Gipfel hervor-
zubringen hat. Dazu steigert er sich,
indem er sich mit allen Vollkommen-
Wahl, Ordnung, Harmonie und Be-
deutung aufruft und sich endlich bis
zur Production des Kunstwerkes
erhebt, das neben seinen übrigen
Thaten und Werken einen glänzen-
den Platz einnimmt. Ist es einmal
hervorgebracht, steht es in seiner
idealen Wirklichkeit vor der Welt,
so bringt es eine dauernde Wirkung,
es bringt die höchste hervor; denn
indem es aus den gesammten Kräften
sich geistig entwickelt, so nimmt es alles Herrliche, Verehrungs- und
Liebenswürdige in sich auf und erhebt, indem es die menschliche
Gestalt beseelt, den Menschen über sich selbst, schliesst seinen
Lebens- und Thatenkreis ab und vergöttert ihn für die Gegenwart, in
der das Vergangene und Künftige begriffen ist" . . . .
Es ist kein Zweifel, dass Arthur Volkmann seine Aufgabe als
Bildhauer nicht anders auffasst, als sie hier Goethe für die Griechen
darlegt. Von archaistischen Neigungen gänzlich freisprechen kann
man ihn allerdings nicht. Das Grabdenkmal für Hans von Marees
zum Beispiel gemahnt „nicht nur in der äusseren Anordnung, sondern
vor allem auch in der Empfindung an die attischen Grabstelen der
besten Zeit." Indess das Grabmal Hans von Mare'es steht ja nicht
auf einem deutschen Friedhof, sondern auf classischem Boden bei
der Cestius-Pyramide; da mag diese Abwendung von der Gegenwart
gerechtfertigt erscheinen. Der dauernde Aufenthalt in Rom an sich
muss ja auch leicht begreiflicher Weise die fremden Künstler stark
beeinflussen. Die Gefahr, ein Kunstfabrikant für die Romreisenden
zu werden, liegt bei einer so ernsten Natur wie Volkmann nicht vor.
Aber es ist verständlich, dass die fremden Künstler in Rom den
Arthur Volkmann, jägex mit
Hund