j. M. Olbrich, Villa Friedmann, Treppenhaus
in ein fremdes Gemach platzen. Die Wände sind durchweg hell
gehalten, die Plafonds sämmtlich fast weiss, ohne jedes Muster
oder Zierwerk. Dadurch erscheinen die Zimmer höher, luftiger.
Luft und Licht sind überhaupt die I-Iauptwörter der Einrichtung.
Darum ist das I-Iolzwerk der Fenster ungemein dünn geschnitten.
Auch das ist Emancipation vom Dutzendhandwerk. Und diese Eman-
cipation geht noch weiter. Im ganzen Hause findet man keinen Vor-
hang, nichts von der Allerwelts-Draperie, in der uns die Tapezierer zu
ersticken lieben. Die Fenster haben blos Stores, und zwar fast weisse,
mit irgend einem einfachen applikirten Ornament in der Farbe des
Zimmers. Auch der Tapetenfabrikant ist strategisch umgangen, denn
sämmtliche Wände sind mit irgend einem patronirten Muster verziert,
allerdings mit grösster Feinfühligkeit in der Wahl der meist etwas